Ich habe meiner Oma mal versucht zu erklären, was ein Podcast ist. »Sowas wie Radio im Internet«, habe ich gesagt. Mit dieser Podcast-Definition hat sie sich zufriedengegeben – aber das ist natürlich eine absolute Untertreibung, was Podcasts alles sein können. Wir wollen uns heute mit den Basics beschäftigen: Was ist ein Podcast? Und was bedeutet das Wort »Podcast« überhaupt? Außerdem gibt es ein paar Beispiele für verschiedene Formate.
Podcast Definition
Ein Podcast ist eine Serie von Audio- oder Videobeiträgen, die als einzelne Episoden erscheinen. Im Gegensatz zum Radio muss man aber nicht zu einer bestimmten Uhrzeit einschalten, sondern die Episoden sind on-demand, also auf Abruf, verfügbar. Obendrein gibt es (meistens) keine Redaktionen oder Gremien, die wie im Radio oder TV über den Inhalt entscheiden. Die Host*innen bestimmen selbst, was sie sagen wollen – diese Authentizität ist das, was viele Fans besonders an dem Medium schätzen. Und auch, dass theoretisch jede*r podcasten kann. Es gibt kein Gatekeeping wie in den klassischen Medien. Ein weiterer Unterschied: Podcast-Episoden können so lang oder kurz sein, wie die Macher*innen wollen. Es gibt tägliche News-Podcasts, die nur wenige Minuten dauern, aber auch Interviews, die über acht Stunden gehen. Es gibt eben keine Sendepläne, die die Aufnahmen zeitlich limitieren.
Die meisten Podcasts sind nur zum Hören, mittlerweile gibt es aber auch viele Podcasts mit Video (z. B. »Dick & Doof«). Ursprünglich war das Hauptmerkmal eines Podcasts, dass er über einen RSS-Feed abonniert werden kann. RSS-Feeds sind Textdokumente, die über entsprechende Reader abonniert werden können. Podcatcher wie Spotify lesen dieses Dokument. Darin enthalten sind alle Informationen über den Podcast, und auch der Link zur hochgeladenen Audio-Datei befindet sich dort. Die Streaming-Dienste stellen all diese Informationen nach dem Lesen für die Nutzer*innen visualisiert dar.
Mittlerweile hat sich diese Definition allerdings aufgeweicht, denn Podcasts, die von Spotify produziert werden, also Originals, wie »Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen« und exklusive Formate, wie »Fest & Flauschig«, haben keinen RSS-Feed. Laut Definition wären sie also keine Podcasts – in der breiten Wahrnehmung sind sie das aber natürlich.
Podcast Bedeutung
Für die Bedeutung vom Wort Podcast gibt es verschiedene Ansätze. Am weitesten verbreitet ist die Annahme, dass es sich aus den Wörtern »iPod« (der Name des MP3-Players von Apple) und »broadcast« (übersetzt: Rundfunk) zusammensetzt. Andere Quelle besagen, »pod« sei die Abkürzung für »playable on demand«, (übersetzt: abspielbar auf Abruf).
Ein paar Podcast Beispiele
Podcasts gibt es in ganz verschiedenen Variationen. Wir stellen ein paar davon vor.
Laber-Podcast
Diese Art von Podcasts wird so genannt, weil in ihnen hauptsächlich gelabert wird – meist von zwei Personen, die miteinander befreundet sind. Das prominenteste Beispiel ist wohl »Fest & Flauschig« von Moderator Jan Böhmermann und Musiker Olli Schulz. Die meisten dieser Podcasts lassen sich in den Genres Comedy und Unterhaltung einordnen.
Interview-Podcast
Auch hier sprechen meist zwei Menschen miteinander – allerdings nicht in einer festen Konstellation. Häufig gibt es eine*n feste*n Host*in, der/die in jeder Folge eine andere (prominente) Person interviewt. Einer der erfolgreichsten Podcasts dieser Art ist »Hotel Matze«. (Ein Interview mit Host Matze Hielscher findet ihr hier auf unserem Blog.)
Wissens-Podcast
Wie der Name schon vermuten lässt, geht es bei dieser Art Podcasts um die Wissensvermittlung. Dazu gehören zum Beispiel (tägliche) Nachrichten-Podcasts wie »heute wichtig« vom Stern.
Weitere Empfehlungen für Wissens-Podcasts findet ihr übrigens auf unserem Blog.
Storytelling-Podcast
Die meisten Podcasts funktionieren ohne Drehbuch, das heißt, die Protagonist*innen sprechen frei und improvisieren. Storytelling-Podcasts sind dagegen sehr viel strukturierter, sie haben ein festes Skript und erzählen eine zusammenhängende Geschichte. Oft wird diese mit aufwendigem Sounddesign garniert. Ein Beispiel ist unser Podstars Original »Bassam«, das über sechs Folgen die wahre Geschichte von der dramatischen Flucht eines syrischen Jungen vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat bis in ein neues Leben nach Deutschland erzählt.
Auf unserem Blog geben wir euch übrigens noch weitere Empfehlungen für Storytelling-Podcasts. Lest gern mal rein!
Podcasts zum Einschlafen
Eigentlich alle Podcasts wollen eins: die Hörer*innen unterhalten. Doch es gibt eine Ausnahme: Einschlaf-Podcasts. Diese sind so konzipiert, dass man perfekt dazu einschlafen kann. Der Klassiker: »Einschlafen mit Wikipedia«, bei dem einfach Wikipedia-Artikel vorgelesen werden.
Auf unserem Blog geben wir euch übrigens noch weitere Empfehlungen für Einschlaf-Podcasts. Lest gern mal rein!
Branded Podcasts
Diese Art von Podcasts ist ganz besonders, denn Branded Podcasts werden nicht von Promis oder Privatpersonen gemacht, sondern werden von Unternehmen oder Marken in Auftrag gegeben, zum Beispiel bei uns Podstars. Wir produzieren zum Beispiel den Ernährungs-Podcast »ISS SO« für Edeka.