Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
Lead Generierung kann sich schnell zu einer Herausforderung entwickeln, gerade für junge...
Ich muss gestehen, mit Superhelden kenne ich mich nicht wirklich aus. Mit Podcasts und Thriller-Formaten dagegen schon. Deshalb war ich schon neugierig, als ich von dem neuen Podcast-Format »Batman unter Toten« gehört habe.
In dem Podcast arbeitet Batman, der mit bürgerlichem Name Bruce Wayne (so viel wusste selbst ich) heißt, als forensischer Pathologe des Krankenhauses von Gotham. Er macht es sich zur Aufgabe, die Opfer eines Serienmörders, der sein Unwesen in der Stadt treibt, zu untersuchen. Dabei muss er sich nicht nur seinen eigenen psychischen Dämonen stellen, sondern auch versuchen, als Batman die Einwohner:innen von Gotham zu retten. Klingt für mich als Batman-Neuling erstmal spannend.
Die Original Audio-Serie, die im Englischen »Batman Unburied« heißt, ist in Zusammenarbeit von DC, Warner Bros und Spotify Studios entstanden und wird mit lokalen Adaptionen in acht Märkten verfügbar sein. Die insgesamt 10 Folgen der deutschen Adaption »Batman unter Toten« erscheinen wöchentlich dienstags auf Spotify.
In den Hauptrollen sind Murathan Muslu (Batman), Justus von Dohnányi (Dr. Hunter), Lorna Ishema (Barbara Gordon), Tim Oliver Schultz (The Riddler), Maryam Zaree (Kell), Alexander Scheer (The Harvester), Nilam Farooq (Renee Montoya), Christoph Maria Herbst (Alfred), Lavinia Wilson (Vicki Vale) und Frederick Lau (Arnold Flass) zu hören.
In Deutschland war Pool Artists an der Produktion beteiligt. Regie hat Autor und Podcaster Nilz Bokelberg geführt. Da wurde mein »Gästeliste-Geisterbahn«-Fan-Ohr direkt hellhörig. Das kann ja nur gut werden!
Mit ihm habe ich über seine Aufgaben als Regisseur der Produktion und seine Liebe zu Batman gesprochen. Und er hat mir verraten, wieso sich der Podcast nicht nur für Batman-Ultras bestens eignet.
Man kennt dich als Podcast-Host von »Gästeliste Geisterbahn«, »Die Nilz Bokelberg Erfahrung« oder als Regisseur von »Susi« oder wie jetzt von »Batman unter Toten«. Was macht dir mehr Spaß: Vor dem Mirko zu sitzen und selbst zu reden oder im Hintergrund die Fäden zu ziehen?
Nilz: Das sind wirklich mega unterschiedliche Aufgaben. Ich bin total happy, dass ich die alle machen kann. Das klingt immer so cheesy. Ich finde dieses Medium Podcast so geil, weil ich mich austoben kann und alle möglichen Skills mit einbringen kann, die ich mir so in den Jahren drauf geschafft habe. Bei »Gästeliste Geisterbahn« kann ich moderieren und improvisieren. Meine Interview-Skills kann ich bei der »NBE« ausleben. Ich kann aber auch Podcasts schreiben, wie bei »Faking Hitler« und »Kill Royale«. Und dann darf ich manchmal noch Regie führen und inszenieren wie bei »Susi« oder »Batman«. Das ist total geil, dass mir dieses Medium Dinge ermöglicht, die so unterschiedlich und auf ihre Art herausfordernd sind. Ich bin happy, dass ich mich nicht für eins entscheiden muss.
Welche Aufgaben ein:e Regisseur:in beim Film und Fernsehen hat, wissen wohl die meisten. Aber wie sieht das bei einem Podcast- oder Hörspielformat aus?
Nilz: Das ist eigentlich gar nicht anders, als Regie bei Film und Fernsehen zu führen, nur das man die Bildebene nicht hat. Deshalb muss man versuchen, die Bilder im Kopf der Hörer:innen entstehen zu lassen. Das bedeutet, dass man ein bisschen genauer darauf achten muss, wie Dinge betont werden. Man muss – wie ein Regisseur das ja eh machen muss, – ein Bild vor Augen haben. Bei der Podcast-Regie muss man versuchen, die Schauspieler:innen dazu zu bringen, die Dinge so rüberzubringen, dass sich dieses Bild vervollständigt. Grade auch bei der Regie zu »Batman« ist mir das passiert, dass ich von meinem Bild im Kopf loslassen musste und die Schauspieler:innen hab machen lassen. Die wissen alle sehr genau, was sie machen. Es war spannend zu sehen, was die Leute aus den Figuren machen.
Apropos Sprecher:innen: Hattest du da ein Mitspracherecht, was das Casting anging?
Nilz: Ja, na klar. Wir haben in einer großen Runde besprochen, wen wir gerne für die Rollen hätten. Wir waren uns alle sehr schnell einig, wen wir die verschiedenen Figuren sprechen lassen wollen. Am Ende haben wir jetzt einen Cast zusammen, der sich wirklich sehen lassen kann: Murathan Muslu, Maryam Zaree, Nilam Farooq oder Lavinia Wilson.
Das heißt, du hattest schon klar vor Augen, wer wen sprechen soll?
Nilz: Bei den meisten Rollen, ja. Es gab ein paar Rollen, bei denen wir ein bisschen länger gesucht haben. Es geht ja auch darum, dass der ganze Cast harmonisieren muss. Die Stimmen müssen zusammen passen, dürfen aber auch nicht zu ähnlich sein. Wir kennen das alle aus Laber-Podcasts, wenn man die einzelnen Stimmen nicht auseinanderhalten kann, – da wird man ja wahnsinnig! Wir haben darauf geachtet, dass die Stimmen alle sehr besonders und wiedererkennbar sind. Und wir wollten natürlich Leute haben, die auch spielen können. Wir haben auch zwei, drei Minirollen mit einem »Gruß an die Podcast-Community« besetzt. Bei denen kam es nicht unbedingt darauf an, dass die bestmöglich schauspielern können. Das ist eher ein kleiner Insider-Gag für Leute, die gerne Podcast hören.
In der ersten Folge habe ich Sophie Passmann als Radiomoderatorin rausgehört, richtig?
Nilz: Genau. Über Sophie hab ich mich wahnsinnig gefreut. Sie hat das super gemacht. Ich habe mir die Radiosprecherin wie die aus dem Film »The Warriors«, einem Actionfilm aus den 70ern vorgestellt. Da gibt es auch eine mysteriöse Radiostimme, die uns durch den ganzen Film begleitet. Deshalb hatte ich so eine Stimme schon vor Ohren, die sich ein bisschen rauchig und verrucht anhört. Ich war sehr happy, dass Sophie zugesagt hat, weil sie eins zu eins diese Stimme hat.
Kannst dazu verraten, wer noch so mitspricht, den/die man aus der Podcast-Welt kennt?
Nilz: Es wird ein paar Überraschungen geben. Einige wird man auf jeden Fall wieder erkennen. In der letzten Folge gibt es einen sehr lustigen Cameo eines sehr bekannten Podcasters…
Vielleicht bist du ja auch der bekannte Cameo-Auftritt…?
Nilz: (lacht) Ich bin nicht der große Podcaster, – so selbstverliebt bin ich nicht, aber ich habe auch einen minikleinen Cameo.
Okay, dann ist das ja auf jeden Fall ein Grund ein bisschen genauer zuzuhören.
Nilz: Absolut!
Wie kam es, dass du bei »Batman unter Toten« Regie geführt hast?
Nilz: Der Moment, als Spotify gesagt hat, sie möchten das gerne mit uns machen, war für mich ultra aufregend, weil es Batman ist und weil es eine Original-DC-Produktion ist. Ich bin schon immer ein großer DC-Fan gewesen, habe Batman und Superman geliebt, hatte alles an Merch von Batman damals. Als der Tim Burton Film rauskam, war ich gerade ungefähr 12 Jahre. Deswegen war das für mich jetzt ganz aufregend, das machen zu dürfen. Wenn mein 12-jähriges Ich gewusst hätte, dass ich später mal einen Original Batman machen darf, wäre es ausgerastet!
Du hast ja vor zwei Jahren schon einmal Regie bei dem Podcast »Susi« geführt. Warst du jetzt beim zweiten Mal dadurch schlauer und konntest bestimmte Fehler vermeiden?
Nilz: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, vor Fehlern ist man nie so richtig befreit. Es gibt keine Produktion, die 100 Prozent reibungslos abläuft, irgendein Quatsch passiert immer. Ich glaube schon, dass wir gelassener an die Sache herangegangen sind. »Susi« war eine Produktion mit wahnsinnig tollen Talents und unsere erste große Fiction-Produktion. »Batman« war noch etwas größer als »Susi«, weil man für diesen Stoff eine noch größere Verantwortung fühlt, weil die Erwartungshaltung viel größer ist. »Susi« kannte ja keiner, aber Batman… Batman ist halt Batman (lacht), einer der klassischen Comic-Helden überhaupt. Das ist schon ein besonderer Druck, der da auf einem lastet. Wir haben wirklich alles getan, um alle Fehler los zu werden und haben jetzt einen Podcast, den wir alle sehr, sehr stark und aufregend finden.
Stichwort Podcast: »Podcast« ist ja ein weitgefasster Begriff, aber «Batman unter Toten» ist doch eigentlich ein Hörspiel oder? Aber Hörspiel klingt nicht so cool…
Nilz: (lacht) Klar, es ist ein Hörspiel. Man kann es Hörspiel nennen. Man kann es auch grünes Elefantenbuch nennen, völlig wumpe. Aber es wird in einer Podcast-Form veröffentlicht. Es gibt eine wöchentliche Veröffentlichung, es wird bei Spotify als Podcast geführt und als Podcast veröffentlicht. Deshalb kann man es auch Podcast nennen. Es gibt Fiction-Podcasts und das ist einer davon. Es gibt ja auch Batman-Hörspiele, es gibt jetzt aber eben auch den Batman-Podcast.
Wie lange war die Zeit von »Wir machen das!« bis zum Release-Datum am 3. Mai 2022?
Nilz: Das ging vor anderthalb Jahren los. Als wir den Zuschlag bekommen haben, war die Freude erst mal groß. Pool-Artists hatte tierisch was zu tun, weil es darum ging, welche Talents wir nehmen. In der Zwischenzeit habe ich angefangen, die Bücher zu übersetzen. Das sind 10 Episoden, also 10 Drehbücher. Das war eine krasse Arbeit, weil man an die Bücher mit besonderer Sorgfalt rangehen muss. Da gibt es in der Übersetzung so viele Fallstricke, bei denen man ganz besonders aufpassen muss. Der Riddler ist auch Teil der Story und der wirft ja immer nur Rätsel auf. Die kann man nicht eins zu eins übersetzen, weil die sich reimen und trotzdem inhaltlich stimmen müssen. Das hat mich manche Nacht gekostet, in denen ich mir die Haare gerauft habe, um das irgendwie sinnvoll ins Deutsche zu übersetzen.
Das ist ja ein amerikanisches Original: Wie viele Freiheiten hattest du bei den deutschen Drehbüchern?
Nilz: Es ist ja klar, dass ich nicht einfach anfangen kann, neue Storylines reinzuschreiben. Da habe ich mich natürlich ans Original gehalten und versucht so werkgetreu wie möglich am Original zu bleiben. Wir machen ja eine Adaption und kein eigenes Stück. Um das sinnvoll zu übersetzen, hat man natürlich schon die Freiheit die Rätsel des Riddlers ans Deutsche anzupassen, damit es inhaltlich passt. Es gibt im Amerikanischen Redewendungen, die wir Deutschen nicht benutzen und umgekehrt. Da muss man dann irgendwie versuchen, Redewendungen zu finde, die den gleichen Sinn haben, aber für uns verständlicher oder nachvollziehbarer sind. Seitens des Verlags, der Produktion und Spotify wurde uns da großes Vertrauen entgegengebracht.
Du hast eben schon gesagt, dass du großer Batman- und DC-Fan bist. Wie viel hat eurer Podcast mit den ursprünglichen Filmen und Comics gemeinsam?
Nilz: Der ursprüngliche Podcast kommt ja von DC und ist deswegen Teil des Batman-Universums. Inhaltlich ist es eine Geschichte, die sehr weird ist, die uns sehr herausfordert, weil viele Gewohnheiten von Batman über Board geworfen wurden. Man muss sich ganz neu auf die Figur und auf das Batman-Universum einlassen. Das ist insofern schön, als dass das sowohl Batman-Fans herausfordert als auch Batman-Neulinge dazu bringt, sich noch mal ganz anders mit dieser Figur zu beschäftigen. Das ist so spannend, weil es kein Vorwissen erfordert. Es ist eine Geschichte, die jeder hören kann, selbst jemand, der noch nie in seinem Leben von Batman gehört hat.
Sind schon weitere DC-Formate als Podcast geplant? Ist »Superman – Der Podcast« schon in der Mache?
Nilz: Ich bin da tatsächlich auch interessierter Zuschauer. Ich hoffe natürlich sehr z. B. auf Superman, weil er oft als langweiliger Held belächelt wird, der alles kann. Aber wenn man sich die Comics der letzten Jahre anguckt, stecken da so viele tolle Stories drin. Superman ist eine Figur, mit der man interessante Sachen machen kann. Es gibt neben den klassischen Charakteren im DC-Universum auch Wonder-Woman oder Flash, die sich alle auch als Podcast wunderbar lohnen würden. Ich überlege, ob ich mir da mal für den ein oder anderen Charakter was ausdenken soll, jetzt, wo ich ja schon mal etwas für DC machen durfte. Dann könnte ich da anklopfen und fragen, ob wir nicht einen weiteren Podcast machen wollen. Das könnte, glaube ich, sehr lustig werden.
Foto von Nilz Bokelberg: © Patricia Haas
Lese-Tipp: In unserem Interview mit Christoph Maria Herbst erfährst Du mehr Hintergründe zum Podcast Batman unter Toten.
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