Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
Lead Generierung kann sich schnell zu einer Herausforderung entwickeln, gerade für junge...
Wie sah die deutsche Podcast-Branche vor sieben Jahren aus? Wie, als sich Podstars gegründet hat? Und wie, als Apple Podcasts noch iTunes hieß? Dank einiger alter Artikel über Podcasts, die ich bei unseren Kolleg:innen von OMR gefunden habe, können wir uns ganz einfach in diese Zeit zurückbeamen. Ich bin zufällig darauf gestoßen, als ich den Artikel »18 Millionen Tiktok-Views mit #OMRCuts: Dieser Trick hat uns in Spotifys Top 10« gelesen habe (den ich übrigens sehr empfehlen kann). Unten werden immer ähnliche Artikel angezeigt – und so bin ich erst auf einen gestoßen. Dann bei dem auf noch einen. Und so weiter. Diese Zeitkapseln in Schriftform wollte ich euch nicht vorenthalten.
Der »OMR Podcast« mit Philipp Westermeyer ist für mich so eine Institution, dass ich mir OMR kaum ohne vorstellen kann. Aber ja, es gab auch eine Zeit ohne den Podcast. Um genau zu sein, durften die Leser:innen 2015 abstimmen, ob sie einen Podcast von OMR haben wollen oder nicht. (57 Prozent wollten »auf jeden Fall« einen, 36 Prozent zumindest eine Pilot-Episode. Nur sechs Prozent waren dagegen.) Der Titel des dazugehörigen Artikels: »Kommt die Podcast Renaissance? Wir überlegen vorzulegen…«
Und wir haben vorgelegt: Im August 2015 ging der Trailer online (habe ihn euch unten verlinkt), im November dann die erste Folge mit – mittlerweile Stammgast – Sven Schmidt. Diese Woche ist die 518. Folge online gegangen. Und wer schon alles zu Gast war: Dieter Bohlen, Lena Gercke, Bill Kaulitz, Carolin Kebekus, Rezo, Aki Watzke, Pamela Reif, Marco Reus, Knossi … Gut, dass die OMR-Leser:innen nicht anders abgestimmt haben! Und zur Frage des Artikels: Ja, die Podcast-Renaissance ist da – und wir stecken noch immer mittendrin. Yay!
Wärt ihr gerne bei der Geburt von Podstars 2016 dabei gewesen? Ja, ich auch. Gut, dass die OMR-Kollegen dieses Ereignis in einem Artikel festgehalten haben: »Rockstars jetzt mit Podstars«. Die Mission: Podcasts vermarkten. Das Portfolio zum Start: »OMR Podcast« natürlich, »Digital Kompakt« von Joël Kaczmarek, der Podcast vom Magazin brandeins und »Exchanges« von Exciting Commerce. »Daran könnt Ihr erkennen, wohin die Reise bei den Podstars gehen soll: Wir suchen und arbeiten zunächst für ›Podcast-Creator‹ rund um Digital-Wirtschafts-Themen mit etwa 4.000 Plays in der Woche oder besonderer Wirkung als ›Digital-Influencer‹«, hieß es damals. Aus den vier Podcasts in unserer Vermarktung sind mittlerweile fast 100 geworden. Unser Portfolio lässt zwar noch heute erkennen, aus welcher Ecke wir kommen, wir haben aber viel mehr als Digital-Wirtschaft im Angebot: von Comedy über Sport bis Lifestyle ist für jede:n was dabei. Und wir sind viel mehr geworden als ein Vermarkter – wir sind auch Produktionsfirma und Publisher. Um die 70 Podcasts produzieren wir selbst.
Damals: »Wir haben mal einen Blick auf die Top 100 Podcasts der iTunes-Charts [Anmerkung der Redaktion: Apple Podcasts war damals noch in iTunes integriert] in Deutschland geworfen: Über die Hälfte ist nicht vermarktet. In Zeiten, in denen Klopapier-Rollen vermarktet werden, ist das schon erstaunlich.« Heute findet man kaum noch ein Top 100-Format, in dem es keine Werbung gibt. Und das ist gut so! Podcasten ist Arbeit – und die sollte sich auch lohnen.
Weiter: »Wir wissen, dass wir die Welt mit Podstars nicht auf den Kopf stellen werden und aus der Podcast-Nische wird kein neues Facebook. Aber uns fällt tatsächlich gerade kein Weg ein, wie Unternehmen mehr Digital-Business-Interessierte erreichen könnten, als mit einer Platzierung in den vier Podcasts des Podstars-Netzwerks.« Ja, wir haben mit Podstars vielleicht nicht die Welt auf den Kopf gestellt, aber aus anfangs zwei Mitarbeitern sind mittlerweile über 85 Mitarbeiter:innen geworden. Und das innerhalb von nur sechs Jahren. Aber Podcast-Werbung ist noch immer ein vielversprechender Weg, um die eigene Zielgruppe anzusprechen – nicht nur im Digital-Business. Unsere diesjährige Podcast-Umfrage hat ergeben, dass sich 92 Prozent der Befragten aktiv an mindestens eine Marke aus Podcast-Werbung erinnern können. 22 Prozent haben angegeben, dass sie als Reaktion auf eine Podcast-Ad das Produkt gekauft haben. Der Boom bei Podcasts ist noch lange nicht vorbei – im Gegensatz zu Facebook.
Mein Chef Vincent Kittmann hat den OMR-Kollegen Ende 2016 ein Interview über die deutsche Podcast-Landschaft gegeben. Die Stars am internationalen Podcast-Himmel waren damals natürlich Jan Böhmermann und Olli Schulz, die exklusiv zu Spotify gewechselt sind. Damals ein Meilenstein – aber erstmal der einzige. Die wachsende Podcast-Relevanz der bis dato Musikstreaming-Plattform war damals noch nicht abzusehen. Vincents Einschätzung damals:
»Mit ›Fest und Flauschig‹ haben sie sich die größte Marke auf die Plattform geholt, aber danach ist nicht mehr viel passiert. Für andere Podcaster ist es unglaublich schwer, von Spotify aufgenommen zu werden. Und auch die Manpower, die sich bei Spotify mit dem Thema beschäftigt, ist nicht besonders groß. Daher ist es schwer zu bewerten, wie stark sich die Plattform für die Entwicklung des Formats einsetzt. Ich würde mir wünschen, sie würden mehr machen.«
Und sie haben mehr gemacht. Sehr viel mehr. Heute gehört Spotify zu den ganz großen Playern im Podcast-Business. Alleine die ganzen Akquisitionen: 2019 hat Spotify die Podcast-Firmen Gimlet, Anchor und Parcast gekauft; 2020 folgten The Ringer und Megaphone; 2021 die App Locker Room, die zu Spotifys Clubhouse-Konkurrenten Greenroom (bzw. mittlerweile Spotify Live) wurde, das Hörbuch-Unternehmen Findaway und die Podcast-Tech-Company Whooshkaa; in diesem Jahr kamen Chartable, Podsights und Sonantic hinzu.
Jan und Olli waren damals weltweit (!) die ersten Podcaster, die einen Exklusiv-Vertrag mit Spotify abgeschlossen haben. 2020 hat sich die Plattform dann den größten Podcaster der Welt gesichert: Joe Rogan. Aber auch sonst fehlt es nicht an Promis. Ich spare es mir, alle aufzuzählen. Vielleicht wird das ein extra Artikel. »Fest und Flauschig« wurden mittlerweile von »Gemischtes Hack« vom deutschen Podcast-Thron gestoßen, sind aber trotzdem immer auf den oberen Plätzen der Charts zu Hause.
Vincent hatte 2016 einen anderen Promi im Sinn: »Serdar Somuncu könnte mit seinem Podcast ›Blaue Stunde‹ für die Öffentlich-Rechtlichen den Platz von Böhmermann und Schulz einnehmen. Vielleicht sehen wir 2017 noch mehr bekannte Persönlichkeiten mit eigenen Formaten.« Das Format gibt es zwar immer noch, in den Top 100 bei Spotify habe ich ihn aber nicht gefunden. Dafür seinen anderen Podcast »Schroeder & Somuncu«. Und vor allem eins: viele viele Podcasts mit Promis und Influencer:innen. Darin hatte Vincent auf jeden Fall Recht.
Ich geb euch mal einen kurzen Abriss aus dem Artikel »Das sind die 20 größten Podcast-Influencer Deutschlands« aus dem Jahre 2017:
Ines Anioli und Leila Lowfire von »Sexvergnügen«: Ja, die beiden sind bei Mit Vergnügen gestartet. Später wurde daraus »Besser als Sex«, mittlerweile ist der Podcast beendet. Beide haben aktuell neue Podcast-Projekte: Leila »Weibers« mit Toyah Diebel, Ines »Weird Crimes« mit Visa Vie.
Laura Malina Seiler von »Happy, holy and confident«: Den Podcasts gibt es nach wie vor – immer noch sehr erfolgreich. Der Titel ist sogar ein eingetragenes Warenzeichen®.
Christian Bischoff von »Die Kunst, Dein Ding zu machen«: Ich hab von dem »Mann mit dem roten Stirnband« noch nie gehört, den Podcast gibt es aber noch.
Maria Lorenz von Pool Artists: Mittlerweile Lorenz-Bokelberg, aber nach wie vor eine der wichtigsten Podcast-Expert:innen in Deutschland. Ihre Produktionsfirma war schon sehr früh dabei und produziert unter anderem die Podcasts der ZEIT.
Das Label Viertausendhertz: Ihr habt bestimmt schon mal einen Podcast gehört, der von diesem Team produziert wurde. Darunter Originals für Deezer (»Gang Stories«), Audible (»Der Sage nach«) oder FYEO (»Stranger Sounds«) oder die eigenen wie »Durch die Gegend« oder »Elementarfragen«.
Tim Pritlove von Metaebene Personal Media: Seinen Namen kannte ich nicht – und hab mich dann geschämt, als ich bei Wikipedia gesehen habe, wie viele Podcasts er so hostet bzw. gehostet hat. Laut OMR ein »Podcast-Urgestein« – würd ich jetzt unterschreiben.
Micky Beisenherz, Maik Nöcker und Lucas Vogelsang von »FUSSBALL MML«: Aus dem Podcast, den wir produzieren, ist im letzten Jahr eine GmbH mit eigenem Team geworden. Zudem gibt es mit »FUSSBALL MML Daily«, »Nachholspiel« und »Der Sechzehner« mittlerweile vier Podcasts der Marke.
Daniel Nikolaou von Spotify: Ist seit 2015 beim Streamingdienst für Podcasts zuständig – bis heute »Mister Podcast« als Content Development Lead und Head of Original Podcasts. Und das natürlich nicht alleine. Das Podcast-Team bei Spotify ist schon lange nicht mehr so klein wie noch 2016 (siehe den Artikel vorher).
Jan Böhmermann und Olli Schulz von »Fest & Flauschig«: Dazu muss ich nix sagen, oder?! Die beiden haben gerade ihren Vertrag mit Spotify um drei Jahre verlängert.
Toby Baier vom »Einschlafen Podcast«: Ich merke langsam, von den Podcast-Pionier:innen habe ich nicht so die Ahnung. Sein Name sagte mir nämlich nichts, aber sein Podcast hat mittlerweile 513 Folgen – und viel Konkurrenz wie »Einschlafen mit Wikipedia«. Einen sehr guten und ausnahmsweise aktuellen Artikel zu dem Thema kann ich euch bei OMR empfehlen!
Matze Hielscher von Mit Vergnügen: Sein Podcast »Hotel Matze« ist auch 2022 noch einer der beliebtesten Interview-Podcasts. Mir fällt kaum ein Promi ein, der noch nicht bei ihm zu Gast war. Seine Podcasting-Tipps hat er mir übrigens mal im Interview verraten.
Matthias Streitz und Charlotte Meyer-Hamme vom SPIEGEL: Im März 2017 ging es beim Magazin mit »Stimmenfang« los. Der Podcast zur Bundestagswahl hielt sich damals wochenlang auf Platz 1 der Apple-Podcast-Charts. Es gibt ihn bis heute – allerdings mit anderer Besetzung.
Matthias Niggehoff von »Lerne Psychologie«: Noch so ein Podcast, den ich nicht kannte. Unter dem Namen gibt es meinen Recherchen nach auch keinen mehr, aber einen anderen mit dem sperrigen Titel: »Vorsprung im Marketing mit Verkaufspsychologie – Bessere Ergebnisse und nicht vergleichbar sein« von und mit Matthias Niggehoff.
Max Nachtsheim, Dominik Hammes und Christian Gürnth von »Radio Nukular«: Dank meines Kollegen Chris kenne ich diese Podcast-Pioniere! Und sie senden bis heute – vor zwei Wochen ging Folge 179 online. Im Artikel steht: »Über Patreon spenden derzeit über 1.300 Personen […].« Stand heute sind es leider »nur noch« 536. Das überrascht mich.
Philip Banse und Ulf Buermeyer von »Lage der Nation«: Den meisten muss ich wahrscheinlich nicht sagen, dass der Podcast auch 2022 noch sehr erfolgreich ist. Insights zur Produktion und Strategie von »Lage der Nation« gab es in unserem Weekly-Newsletter, den ihr hier nachlesen könnt.
Constantin Eis von Casper: Dieser Herr hatte es in die Liste der Podcast-Influencer:innen geschafft, weil der Matratzenhersteller damals als einer der ersten Marken so viel Podcast-Werbung geschaltet hat. Mittlerweile gibt es zum Glück für uns zig solcher »Podcast«-Marken: Hello Fresh, Koro, Athletic Greens, Bookbeat, Clark … you name it.
Max-Jacob Ost und Frank Helmschrott von »Rasenfunk«: Vom »Rasenfunk« gibt es mittlerweile die »Schlusskonferenz«, das »Tribünengespräch« und den »Kurzpass«. Außerdem ist Max-Jacob Ost der Kopf hinter dem preisgekrönten Podcast »11 Leben – Die Welt von Uli Hoeneß«.
Sara Weber und ihr Podcast-Newsletter: Sara Weber kenne ich von LinkedIn – aber ich wusste gar nicht, dass sie einen Podcast-Newsletter hatte. Die letzte Ausgabe ist am 14. Februar 2022 rausgegangen. Heute arbeitet sie freiberuflich als Medienberaterin und Digital-Strategin.
Ruben Schulze-Fröhlich von Antenne Bayern: Beim Radiosender hat er damals die Podcast-Entwicklung vorangetrieben – mittlerweile ist er Gründer einer eigenen Podcast-Firma: Wake Word. Wo wir wieder bei »11 Leben« wären, den Podcast hat sein Studio nämlich mitproduziert.
Curse von »Meditation, Coaching & Life«: Der Rapper war einer der ersten Promis mit Podcast – und er hostet ihn noch immer. Mittlerweile hat er als Systemischer Coach sogar zwei Bücher geschrieben: »199 Fragen an dich selbst« und »Stell dir vor, du wachst auf«.
Philipp Westermeyer von »OMR Podcast«: Okay, zu diesem Format habe ich in diesem Artikel schon genug geschrieben.
Zwei Artikel haben es leider nicht mehr in diesen Artikel geschafft. Wer Lust auf eine kleine Zeitreise in die Jahre 2017 und 2018 hat, dem empfehle ich diese beiden Perlen:
»So kriegt man einen Fußball-Podcast zügig an die iTunes-Spitze«
»Manipulieren Get-Rich-Quick-Typen und Personality Coaches gezielt Apples Podcast-Charts?«
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