Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
Lead Generierung kann sich schnell zu einer Herausforderung entwickeln, gerade für junge...
»Gerade während der Datingfreien Corona-Zeit ist dieser neue Podcast eine echte Wohltat für’s Gemüt. Auch für Verheiratete wie mich, die gerade keine Geschichten von ihren Single-Freund*innen mehr bekommen.« Das hab ich Ende Februar über »1000 erste Dates« in unserem Podcast-Newsletter geschrieben. Damals ist der Podcast mit Hostin Anna Dushime gestartet. Nach 13 Folgen und einer Sommerpause gibt es jetzt die zweite Staffel. Ohne Anna, aber dafür mit Ricarda Hofmann. Ja, DIE Ricarda Hofmann von »Busenfreundin«, einem der größten LGBTQI-Podcasts in Deutschland. Zwischen 80.000 und 100.000 Downloads macht der jeden Monat.
Aber zurück zum Konzept von »1000 erste Dates«: In jeder Episode erzählen Menschen von ihren verrücktesten ersten Dates. Das klingt erstmal nicht besonders, aber die Gäst*innen-Auswahl ist sooo gut und die Stories sooo spannend erzählt, dass man sich vorkommt wie bei einem guten Hörbuch. So war es schon in der ersten Staffel. Und wenn jemand weiß, wie man Geschichten aus Menschen rauskitzelt, dann Ricarda. »Trüffelschwein« nennt sie sich in unserem Interview sogar. Ihr merkt schon, ein perfekter Ersatz für Anna.
Ich habe mit Ricarda aber nicht nur über ihren neuen Job gesprochen und die Herausforderungen, wenn man einen Podcast übernimmt, sondern auch über »Busenfreundin«. Mit dem Format hat sie geschafft, was vor allem in Deutschland nicht viele schaffen: eine eigene Marke kreiert. Sie erzählt mir, wie sie das angestellt hat – und warum sie manche LGBTQI-Podcasts langweilig findet.
Wie bist du eigentlich zum Podcasten gekommen?
Ricarda: Das glaubt mir niemand, wenn ich das erzähle. Ich bin morgens aufgewacht und habe gesagt, ich mache einen Podcast! Das war vor drei Jahren. Und mit dieser Idee, einen queeren Podcast zu machen, bin ich ein halbes Jahr schwanger gegangen. Im Januar hatte ich die Idee und im Juli habe ich den Podcast »Busenfreundin« dann gegründet. Ich wusste überhaupt nicht, wie man einen Podcast macht, aber mir hatte damals so ein Format, wie ich es dann gemacht habe, gefehlt.
Und wie kam es jetzt dazu, dass du den Podcast »1000 erste Dates« übernimmst?
Ricarda: Anna Dushime war ja Host der ersten Staffel, und für die zweite wurde jemand Neues gesucht. Ich hatte über meine Agentur eine Anfrage bekommen zum Thema Dating. Offenbar haben die Kollegen und Kolleginnen meinen Podcast gehört und gedacht: Okay, die ist authentisch, die redet frei von der Leber weg und ist hin und wieder mal ganz lustig. Ich bin dann einfach zum Casting hin – und da hat es gematcht. Ich hatte einen unglaublichen Spaß an dem Format, denn ich liebe Menschen und ich liebe Geschichten. Ich glaube, das haben die Kollegen und Kolleginnen von Studio Bummens und Kugel und Niere auch gemerkt und haben dann gesagt: »Komm, dann ist die weg von der Straße, machen wir das mit der.«
Das stelle ich mir ein bisschen schwierig vor, wenn man so einen Podcast übernimmt. War das eine Herausforderung für dich?
Ricarda: Ich habe tatsächlich aus Angst, dass ich mich zu sehr an Annas Moderationsweise orientiere, gar nicht viel gehört von dem Podcast. Ich habe einmal kurz in Trailer reingehört, dann aber proaktiv für mich entschieden, dass ich es auf meine Art machen möchte. Insofern hatte ich nicht so den Druck, weil ich gedacht habe, die Kollegen von Studio Bummens und Kugel und Niere haben mich ja nicht umsonst genommen. Also mach ich das mal so, wie ich es machen würde. Aber es ist schon ein anderes Format als »Busenfreundin«. Ich muss mich an bestimmte Dinge halten, mich mehr strukturieren und aufpassen, dass ich im Gespräch nicht den Faden verliere, wie in meinem eigenen Podcast manchmal. Aber das ist eine schöne Herausforderung.
Wie stellt ihr sicher, dass die Leute, die im Podcast zu Gast sind, ihre Geschichte so spannend erzählen können?
Ricarda: Es gibt immer ein telefonisches Vorgespräch mit der Redaktion. Da wird dann erstmal geguckt, ist die Story spannend genug? Gibt es einen Spannungsbogen? Und dann ist es ja auch meine Aufgabe, das so ein bisschen in die richtige Richtung zu lenken, wenn jemand nicht zum Punkt kommt.
Du hast ja auch bei »Busenfreundin« ab und zu mal Community-Folgen, in denen du Hörer*innen interviewst. Hast du Tipps für Podcaster*innen, die ihre Community miteinbeziehen wollen?
Ricarda: Die meisten Anfragen von Leuten, die eine Geschichte haben, bekomme ich per E-Mail. Hier muss ich dann hin und wieder nachhaken: Wo ist die Story? Gibt es eine fundierte Geschichte dahinter? Können sich die Leute damit identifizieren? Es reicht nicht aus, dass jemand etwas gemacht hat, was wahrscheinlich viele Menschen der queeren Community tun. Ich würde mich also ein bisschen als Trüffelschwein bezeichnen. Ich liebe Geschichten – aber nach denen muss man manchmal wühlen.
Führst du dann selbst auch immer Vorgespräche vor den Folgen?
Ricarda: Ganz ehrlich, nein – und das ist auch doof von mir. Aber ich mag es, mich trotzdem mit den Leuten zu unterhalten. Und ich mag es, wenn Gespräche manchmal in eine ganz andere Richtung gehen, Ich glaube, das ist auch ein Unterschied, wenn man sich mit Leuten unterhält, die ein gemeinsames »Schicksal« teilen wie die queere Community, oder mit Leuten, die einfach nur ihre Dating-Geschichte erzählen wollen wie bei »1000 erste Dates«. Darum kann ich mich bei »Busenfreundin« auch einfach mal mit Leuten nur so unterhalten, auch wenn die Geschichte im Vergleich zu anderen nicht ganz so stark und bewegend ist.
»Busenfreundin« hat mittlerweile sogar ein eigenes Magazin, einen eigenen Wein, eine Partyreihe, bald kommt die Tour. Wie hast du es geschafft, aus deinem Podcast eine Marke zu machen?
Ricarda: Ich habe mir Barbara Schöneberger als Vorbild genommen. Die hat ja auch ein Magazin und ich dachte: Wie witzig wäre es, wenn ich auch eins machen würde? Bei mir sind das oft so fixe Ideen und ich denke dann immer: Warum eigentlich nicht?! Was hindert dich jetzt daran, das einfach zu machen? Ich habe gerade im Kopf eine Bar aufzumachen, »Busenfreundin, die Bar«, und einen Reiseveranstalter zu gründen, was wahnsinnig groß gedacht ist. Aber ich habe darauf Bock und ich glaube immer, wenn ich eine Idee habe, die mir Spaß macht, finde ich auch Leute, die das geil finden. Alles, was ich bisher gemacht habe, habe ich mit unglaublich viel Spaß und Leidenschaft gemacht. Dann ist auch Energie und Kraft für so viele Projekte da.
Ich habe mich gefragt, wie groß dein Team mittlerweile ist. So ein eigenes Online-Magazin, das stemmt man ja nicht mal eben so.
Ricarda: Wir sind drei freie Autorinnen und eine Mitarbeiterin, die mit mir zusammenarbeiten. Wir sind also inzwischen fünf Leute, das hätte ich auch nie gedacht. Bis vor zwei Jahren habe ich das alles allein gemacht.
Ich habe gelesen, du hast auch eine eigene Podcast-Agentur.
Ricarda: Ja, genau. Ich habe eine ganze Zeit lang bei der Rewe Group hier in Köln in der Touristik-Sparte gearbeitet. Als ich angefangen habe mit »Busenfreundin«, habe ich meinem Chef damals angeboten, ob wir nicht auch einen Podcast für die interne Kommunikation machen wollen. Da habe ich das erste Mal einen Corporate Podcast entwickelt, in dem der CEO von DER Touristik alle vier Wochen über strategische Sachen geredet hat: Wo soll das Unternehmen hingehen? Was brauchen wir, was läuft nicht gut, was läuft gut? Und das kam so gut an, dass ich gemerkt habe, wenn hier das Interesse besteht an einem Corporate Podcast, dann wird es anderen Unternehmen auch so gehen.
So habe ich dann meine Agentur Tonkraft gegründet. Wir beraten Unternehmen, wie die Rewe Group oder Köln Tourismus, zum Thema Corporate Podcasts und entwickeln mit ihnen Konzepte für ihre interne Unternehmenskommunikation. Da ist das Prinzip: Wenn wir ein Unternehmen haben, das wir cool finden, dann schreiben wir das an und beraten es. Ich könnte da deutlich mehr machen, aber ich habe leider an so vielen Dingen Spaß, dass ich nicht in allen Bereichen Vollzeit dabei sein kann.
Was muss ich in der Podcast-Branche ändern, um LGBTQI-freundlicher zu werden?
Ricarda: Ich finde, es ist schon viel passiert. Wir haben gute Formate wie »Ach, papperlapapp« oder hatten lange »Schwanz und ehrlich«, den schwulen Sex-Podcast. Aber mir fehlt bei vielen Formaten so ein bisschen der USP. Es werden häufig die gleichen Themen angesprochen und das langweilt mich. Ich würde behaupten, dass ich alle Themen, die kommende LGBT-Podcasts ansprechen, schon mal irgendwo gehört oder selbst behandelt habe. Ich würde gerne sagen: Liebe LGBT-Podcaster*innen macht mal was Neues! Seid mal kreativ und geht mal auf ein anderes Thema über, welches wir vielleicht noch nicht hatten – denn LGBTIQ-freundlich ist die Podcast-Szene.
Ja, man hat auch so ein bisschen das Gefühl, das viele von der Gesellschaft in so eine Ecke gedrängt werden: »Du bist lesbisch, du bist schwul, also rede mal darüber.« Man könnte ja auch etwas ganz anderes machen, einen True Crime-Podcast oder so.
Ricarda: Geil, da habe ich auch mal drüber nachgedacht, ein True Crime-Podcast mit LGBT-Content! Das Schlimmste, finde ich, ist ein Laber-Podcast, bei dem sich zwei random Menschen, die man nicht kennt, hinsetzen und über ihren Alltag erzählen. Das konnte man machen, als Podcasts noch ganz neu waren. Jetzt ist das einfach durch. Jetzt muss guter, haltungsstarker, hochprofessioneller Content her. Du schwimmst in dieser Masse an Content und musst einfach hervorstechen. Und das fehlt gerade irgendwie in der LGBT-Szene.
Foto von Ricarda Hofmann: © Alex Kleis
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