Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
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Im Februar staunte die Podcast-Branche nicht schlecht über diese Meldung: Jan Böhmermann gründet mit Hanna Herbst (Redaktionsleiterin des »ZDF Magazin Royale«) und Robin Droemer die Podcast-Produktionsfirma TRZ Media. Damals hieß es, sie wollen »Hörspiele, Features und Podcasts mit Fokus auf narrative Serienformate für den deutschen und internationalen Markt entwickeln und produzieren«. Seitdem hielten sich die Drei sehr bedeckt – deswegen habe ich Robin Droemer zum virtuellen Interview getroffen, um ihn zu fragen, wie TRZ Media eigentlich entstanden ist, warum man bisher so wenig von ihnen gehört hat, und was wir noch erwarten können.
Wie haben du und Podcasts eigentlich beruflich zusammengefunden?
Robin: Das war eigentlich nicht so geplant. Ich habe als freier Reporter vor allem für Magazine und Zeitungen geschrieben und bin über einen Umweg beim Deutschlandradio gelandet. Da habe ich gelernt, was für ein tolles Medium Audio ist. Ich hatte immer so einen Tunnelblick auf große Reportagen – aber nicht den Blick dafür, dass man das auch über dieses Medium erzählen kann. So habe ich mich total in Audio verliebt und angefangen, selbst Beiträge zu produzieren, auf Sendung zu gehen und vor allen Dingen im Podcast-Bereich mehr zu machen. Da hatte man noch mehr Freiheit. Und so bin ich Podcast-Redakteur geworden. Gleichzeitig bin ich so richtig in das Podcast-Rabbit-Hole gefallen, die Queue in meinem Podcatcher hat sich aufgestaut und seitdem bin ich nie wieder davon losgekommen. Ich habe dann auch selbst angefangen zu podcasten.
Du hattest sogar eine Morningshow bei Audible, oder?
Robin: Ja, das war ein tägliches Format, in dem die drei wichtigsten Themen des Tages besprochen wurden. Gleichzeitig hatte ich noch meinen Job im Deutschlandradio. Deswegen war es mein Vorteil, dass wir das spät abends aufgenommen haben. Dann hatte ich zwar nicht so viel Schlaf, konnte aber morgens ins Büro gehen.
Es ist dann ja noch mal ein großer Step, eine eigene Produktionsfirma zu gründen. Wie ist es dazu gekommen?
Robin: Ich wollte mir schon immer etwas Eigenes aufbauen und am schönsten ist es ja, wenn man tolle Leute mit dabei hat, mit denen man gut zusammenarbeiten kann. Als ich Hannah Herbst und kurz danach Jan Böhmermann bei der Arbeit an einem Podcast-Projekt kennenlernte, hat sich genau das gezeigt: Das ist eine sehr gute Konstellation und wir können richtig gut zusammen arbeiten.
Wenn man so nach eurer Firma googlet, findet man ja nicht so besonders viel. Ist das Absicht? Ist das Understatement? Oder kommt da noch was?
Robin: Das ist nicht zufällig so. Wir wollten uns nicht groß so in den Vordergrund drängen, bevor wir überhaupt Inhalte platziert haben. Wir möchten, dass die Geschichten für sich sprechen – und nicht nur durch unsere Namen. Das soll sich organisch entwickeln. Und wir sind natürlich schon lange in der Recherche von verschiedenen Storytelling-Podcasts, haben jetzt ein erstes Gesprächsformat mit dem NDR veröffentlicht. Aber gerade die investigativen Storytelling-Projekte, brauchen viel Zeit. Da halten wir uns so lange bedeckt, bis sie rauskommen.
Ich hatte erst gar nicht mitbekommen, dass »too many tabs« von euch produziert wird, weil euer Logo nicht auf dem Cover war.
Robin: Ja, das ist nicht drauf. Man hört es natürlich hinten dran: »eine Produktion von TRZ Media«. Aber da gilt dieselbe Denke: Die beiden Hosts, Carolin Worbs und Miguel Robitzky, und ihre Arbeit sollen im Vordergrund stehen. Sie machen einen großartigen Podcast.
Die beiden Hosts kommen ja vom »ZDF Magazin Royale«. Arbeitet ihr generell eng zusammen oder war das jetzt ein Zufall?
Robin: Natürlich ergeben sich hier und da mal gewisse Synergien. Es ist aber nicht so, dass wir jetzt der verlängerte Arm des »ZDF Magazins« sind. Das sind zwei total eigenständige Firmen, die auch auf der Ebene nichts miteinander zu tun haben. Natürlich, man kennt sich. Und wir können auf die Erfahrung jahrelanger herausragender journalistischer Arbeit zurückgreifen.
Auf dem Spotify-Event »All Ears« wolltet ihr nicht verraten, wofür TRZ Media steht. Ist das immer noch so?
Robin: Ja. Investigativjournalisten, die bei uns anfangen möchten, müssen das erstmal aufdecken.
Du bist bei TRZ Media Geschäftsführer. Was sind denn so die Aufgabenbereiche der anderen beiden?
Robin: Ich bin Geschäftsführer, aber ich stecke mindestens genauso viel Zeit in die redaktionelle Arbeit. Es ist wirklich so, dass wir alle sehr viel einbringen und sowohl Hanna als auch Jan neben ihrer Arbeit für das ZDF Magazin Royale eng in die inhaltlichen Prozesse eingebunden sind. Und sicherlich profitiert unsere Firma auch von den vielen unterschiedlichen Kontakten, die jeder mitbringt.
Was wollt ihr anders machen als andere Podcast-Produktionsfirmen?
Robin: Ich glaube, dass wir noch mehr den Fokus darauf legen werden, investigativ zu arbeiten. Es gibt derzeit bei narrativen nonfiction Podcasts einen kleinen Trend dahingehend, altbekannte Geschichten mit einem neuen Dreh noch einmal nachzuerzählen. Das fühlt sich für mich immer so leicht nach der gängigen Praxis in Redaktionen an, auf der Suche nach einem Thema zuallererst mal in den Kalender zu schauen und gezielt zu suchen: Welche Jahrestage gibt es bald, wann jährt sich eine Katastrophe, ein Flugzeugabsturz, ein politisches Drama, was auch immer. Und das reicht dann als Anlass, um daraus ein Podcast zu machen – in dem man die Geschichte, die viele schon kennen, nochmal nacherzählt.
Das ist ja auch total fine und kann sogar auch großartig sein, wenn man Stimmen hörbar macht, die noch nicht gehört wurden oder ganz neue Perspektiven findet – und ich sage überhaupt nicht, dass wir das nicht auch mal machen werden. Aber was uns kitzelt und was wir sehr, sehr gerne machen, ist Geschichten zu finden und zu präsentieren, von denen man noch nicht gehört hat. Und die können wirklich aus jeglichem Bereich kommen.
Mich persönlich interessieren die Geschichten am meisten, in denen es um Macht und Machtmissbrauch geht. Wenn der Täter nicht wie bei True Crime ein Psychopath mit einer Axt ist, sondern wenn es ein System selbst ist, das zum Täter wird. Allerdings ist in diesen Fällen die Arbeit mit Quellen und Protagonist*innen auch deutlich schwieriger. Aber es lohnt sich.
Das »ZDF Magazin Royale« ist ja auch in der letzten Zeit immer investigativer und journalistischer geworden. Wie wollt ihr es schaffen, dass sich eure investigativen Podcasts und die Sendung nicht gegenseitig kannibalisieren?
Robin: Ich glaube, dass sich das in zwei unterschiedlichen Welten abspielt. Ich sehe die Gefahr gar nicht so groß, dass sich irgendwas kannibalisiert. Humor wird es bei uns zwar auch geben, aber wir sind keine Satire-Firma. Natürlich wollen wir auch unterhalten, aber wir wollen vor allen Dingen gute, relevante Geschichten erzählen. Und da sich die Medien deutlich unterscheiden, glaube ich, dass durch die Art und Weise, wie Storys erzählt werden, keine Gefahr besteht, dass sich da etwas überlagert.
Bei DWDL hast du gesagt, ihr wollt »die nächste Phase des Mediums Podcast mitgestalten«. Wie stellst du dir diese Phase vor? Sind wir schon in dieser Phase?
Robin: Das Wort »mitgestalten« ist dabei sehr wichtig. Wir rufen die nächste Phase nicht aus oder starten sie, sondern wir befinden uns schon in dieser Phase. Es ist schön zu sehen, dass es jetzt auch in Deutschland viel mehr Interesse für aufwändiger produzierte Formate gibt, die sich über eine Staffel tragen, und in denen es nicht nur um »klassisches« True Crime geht, sondern auch mal um andere und überraschende Themen. Gleichzeitig gibt es auch mehr Geld im Markt, und neben Spotify drängen jetzt auch neue, spannende Player auf die Bühne.
Als Team wollen wir auch Fokus auf Themen setzen, die über Deutschland oder Europa hinausgehen, über Ländergrenzen hinweg, über Sprachgrenzen hinweg. Wie kann man mit anderen Journalist*innen und Podcast-Studios Geschichten erzählen, die bei uns sonst gar nicht stattfinden, weil wir denken, das ist weit weg, dabei haben sie eine totale Relevanz für uns. Aber das eben so zu erzählen, dass man nicht nur kurz hinfährt, die Informationen abgreift und wieder verschwindet. Sondern eine Form der Kooperation auf Augenhöhe findet. Das ist eine Herausforderung, aber auch ein großes Feld, das noch beackert werden kann.
Ich weiß, ihr haltet euch sehr bedeckt, aber kannst du irgendwas verraten, wie es mit euch in den nächsten Monaten weitergeht?
Robin: Es klingt immer so nach Geheimniskrämerei. Aber ich kann sagen: Da kommt bald was. Mehrere Sachen sind in Arbeit, aber ich kann weder was zu Inhalten sagen, noch zu Veröffentlichungsdaten. Was auch damit zu tun hat, dass das investigative Arbeit ist, bei der man sehr vorsichtig sein muss. Der Hauptteil der Arbeit besteht darin, Quellen zu finden, ihr Vertrauen zu gewinnen, einen Modus zu finden, in dem es für sie sicher ist, auch vor dem Mikrofon zu sprechen und gleichzeitig alles dafür zu tun, um sie zu schützen. Da ist natürlich klar, dass es so lange dauert, weil die Leute teilweise viel riskieren, ihren Job und darüber hinaus.
Und manchmal passieren auch Dinge, die man bei solchen Recherchen nicht voraussieht. Aber das ist das Spannende daran. Eben nicht etwas erzählen, das vor 20 oder 30 Jahren war, sondern etwas, das direkt mit der aktuellen gesellschaftlichen Realität zu tun hat. Das ist eine tolle Art zu arbeiten.
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