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Nie klangen Podcasts so gut. Und deshalb werden sie auch für Brands immer relevanter. Aber wie...
»Das Video ist innerhalb von wenigen Stunden viral gegangen!« So einen Satz hört man immer wieder im Zusammenhang mit TikTok-Videos. Das einzige Ziel von TikToker:innen scheint es zu sein, viral zu gehen. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Follower:innen jemand hat, sondern nur, wie viele Views ein Video bekommt.
Wenn man sich TikTok so anschaut, ist die App selbst eine viral gegangene Plattform: TikTok ist besonders bei Jugendlichen beliebt: Laut einer Befragung von Statista sind 73 Prozent der Nutzer:innen zwischen 16 und 19 Jahren alt. Und nicht nur die TikTok-Fans sind jung, – die App an sich ist gerade einmal sechs Jahre alt. Eine Milliarde Nutzer:innen soll TikTok weltweit haben, – das ist mal eine Ansage.
Die Plattform, deren Ursprünge in kurzen Videos und musikalischen Ohrwürmern verankert sind, hat sich schnell auf dem westlichen Markt ausgebreitet. Neben Tanzvideos findet man auf TikTok aber mittlerweile alles. Und mit alles meine ich wirklich a-l-l-e-s: Scrollt man sich durch die »For You«-Page entdeckt man dort eine bunte Mischung an Comedy-Clips, Life-Hacks, süßen Tiervideos oder den Alltag von Influencer:innen. Was man dort aber auch findet, ist Content von Podcaster:innen: Kurze Snippets aus den Folgen, Behind-the-Scenes-Clips oder aktuelle TikTok-Trends. Podcasts sind schon lange nicht mehr nur ein Audio-Medium! Wieso also nicht auch TikTok für die eigenen Zwecke nutzen?
Bevor wir aber in die Welt der Podcastvermarktung auf TikTok eintauchen, müssen wir die Plattform erst mal verstehen – Stichwort: viral gehen. Das ist das Geheimnis des enormen Erfolgs von TikTok. Die Plattform lieferte in ihren Anfängen eine Kombination aus Musik und Tanz, die sofort Aufmerksamkeit erregt. Die App wuchs dadurch, dass Nutzer:innen selbst Videos erstellen und mithilfe des Algorithmus pushen konnten. Musik und nutzergenerierte Inhalte sind nach wie vor das Herzstück der App. Ursprünglich war ein einzelner TikTok auf 15 Sekunden begrenzt, – perfekt also, um die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen zu erregen, aber seither ist der Algorithmus flexibler geworden und es können auch längere Videos hochgeladen werden.
Wenn man mal drüber nachdenkt, ist es also eine schlaue Idee, den eigenen Podcast auf TikTok zu bewerben, weil die Möglichkeiten unendlich scheinen. Da TikTok vor allem bei jüngeren Nutzer:innen so beliebt ist, entgeht älteren Content-Ersteller:innen eine wertvolle Reichweite. Wie wir in unserer Podstars-Umfrage herausgefunden haben, hören Podcasts vor allem 21-35-Jährige und machen damit fast 74 Prozent der Hörer:innen aus. Immer wieder ist die Rede davon, dass Podcasts bei Jugendlichen noch nicht so ganz angekommen sind. Die JIM-Studie 2021 vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest hat 12-19-Jährige zu ihrem Medienumgang befragt. Der Anteil an Jugendlichen, die mehrmals pro Woche Podcasts hören, liegt bei gerade mal 14 Prozent. Nur 5 Prozent der Befragten hören täglich Podcasts.
Um die Gen-Z zu erreichen, ist TikTok perfekt. Es ist keine Überraschung, dass jede:r – von Instagram-Incluencer:in bis hin zum YouTube-Star – auf die App umsteigt. Und auch Podcaster:innen sollten sich diese Chance nicht entgehen lassen. Den eigenen Podcast mithilfe von TikTok zu pushen, würde also bedeuten, die jüngere Zielgruppe zu erreichen und somit jüngere Hörer:innen zu bekommen.
Es gibt schon einige Podcaster:innen, die die Plattform für sich entdeckt haben. Manche gewähren uns Einblick hinter die Kulissen der Produktion, andere schneiden kurze Snippets aus den Folgen heraus. Das kann entweder aus der aktuellen Folge sein oder aber auch aus alten Folgen. Viele Podcaster:innen sind auf den Zug aufgesprungen, bei ihrer Aufnahme eine Kamera laufen zu lassen. Aus dem Bildmaterial lassen sich perfekt kurze Ausschnitte ausschneiden, Untertitel einfügen und fertig! Aber keine Sorge: Wer kein Videomaterial hat, kann die Soundbites einfach in Waveform verwandeln – Text drüber und posten.
Die Inhalte, die Podcaster:innen auf TikTok teilen, sind bunt gemischt. Jede:r kann machen, was er/sie will. Grundsätzlich lassen sich aber alle Podcaster:innen, die ihre Inhalte auf TikTok teilen, in drei Gruppen einteilen.
Zum einen wären da die Influencer:innen oder TikToker:innen, die schon eine gewisse Reichweite auf der Plattform haben und die TikTok nun nutzen, um auf ihr Podcast-Projekt aufmerksam zu machen.
Das Podcast-Duo »Dick und Doof«, auch bekannt als (Laser-)Luca und (Selfie-)Sandra, veröffentlichen ihren Podcast ohnehin bei Spotify inklusive Video-Content. Es liegt also auf der Hand, aus dem Videos lustige Snippets der aktuellen Folgen heraus zu schneiden. Wie man sieht, geht ihr Konzept auf. Die Videos erreichen View-Zahlen zwischen 200.000 und 4 Millionen – und das, obwohl der Account nur 320.000 Follower:innen hat.
Jay und Arya machen’s ähnlich: Sie schneiden kurze Clips aus ihrem Podcast raus, packen Untertitel und manchmal zusätzlich Bilder dazu und fertig ist das TikTok. Nicht immer stammen die Ausschnitte aus den aktuellen Folgen. In den Kommentaren wird meistens darauf hingewiesen, aus welcher Folge da Snippet stammt. Perfekt also für jede:n, der/die die Folge im Ganzen hören möchte.
Die zweite Gruppe sind Podcaster:innen, die die Plattform nutzen, um ihren Podcast bekannter oder größer zu machen.
Die beiden Hostinnen von »Mord auf Ex« zeigen dabei weniger die Inhalte aus ihrem Folgen, sondern gewähren eher Einblick hinter die Kulissen oder posten zusätzliches Material, das so im Podcast nicht erschienen ist.
Die beiden »Dudes« Niklas und David posten kleine Sneak-Peaks, um auf die neue Folge aufmerksam zu machen. Ähnlich gehen Hazel und Thomas mit ihrem Podcast »Nur verheiratet« oder die »Fussball MML«-Crew vor.
Und die dritte Gruppe machen (Podcast-)Companies aus, die nicht nur Content zu einem speziellen Podcast veröffentlichen, sondern viele verschiedene Podcasts (die nicht nur aus dem eigenen Kosmos stammen) bewerben. So postet auch das Social-Team von Podstars regelmäßig virale Trends, Empfehlungen oder Neuerscheinungen auf TikTok (Schaut doch mal vorbei!):
Genauso wie beim Podcasting ist es auch auf TikTok gar nicht so einfach, aus der Masse herauszustechen. Es gibt aber ein paar nützliche Tricks, wie man seine Videos pushen kann und diese mehr Nutzer:innen angezeigt werden.
Die Annahme, dass Podcasts nur zum Hören da sind, ist schon lange nicht mehr korrekt. Podcaster:innen gehen auf Tour, schreiben Bücher, veröffentlichen Material auf YouTube – und eben auch auf TikTok. Und ich muss sagen, ich mag’s. Ich nutze TikTok kaum, aber für die Recherche bin ich komplett in ein Rabbit-Hole gefallen, in dem ich nur noch Podcasts auf TikTok geschaut habe. Mal sehen, ob ich da jemals wieder rauskomme.
Tatsächlich habe ich nach den vielen Snippets, die ich mir so angeschaut habe, in manche Podcasts reingehört. Entweder, weil ich wissen wollte, wie eine bestimmte Geschichte ausgegangen ist oder weil ich plötzlich auf Podcasts aufmerksam gemacht wurde, die ich vorher gar nicht kannte. Und genau das ist es ja, was sich die Creator:innen der TikToks erhoffen: mehr Reichweite und somit mehr Hörer:innen. Ich würde also sagen, es funktioniert.
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