Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
Lead Generierung kann sich schnell zu einer Herausforderung entwickeln, gerade für junge...
Ich habe von Aktien und Börse wenig Ahnung – nett ausgedrückt. Eigentlich habe ich gar keine Ahnung. Wie gut, dass es auch in dem Fall Podcasts gibt, die mich an die Hand nehmen und alles genaustens erklären.
Einer dieser Podcasts ist »OHNE AKTIEN WIRD SCHWER« oder kurz »OAWS«, einer der bekanntesten Börsenpodcasts. Von Montag bis Freitag erfahren die Hörer*innen jeden Morgen kompakt, was gerade an den Börsen los ist. Der Host Noah Leidinger und diverse Expert*innen reden über die Märkte und haben jeden Tag spannende Storys über interessante Unternehmen, kontroverse Meinungen oder faszinierende Leute dabei. Einer der Experten ist Florian Adomeit, der gleichzeitig Host von »Beckers Bets« und »Alles Coin Nichts Muss« ist. Die beiden haben im Juni 2023 ein Buch auf den Markt gebracht. »OHNE AKTIEN WIRD SCHWER« – vom Podcast zum Buch. Und damit nicht genug! Sie landen damit direkt in der Spiegel-Bestsellerliste!
Ich wollte von den beiden wissen, wie sie als Podcaster und Börsenexperten dazu gekommen sind, ein Buch zu schreiben und wie es sich anfühlt, einen Bestseller geschrieben zu haben. Sie haben mir außerdem verraten, wieso sich das Buch besonders an Leute wie mich richtet und wieso sie niemals ein Buch alleine schreiben würden.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben?
Florian: Ehrlicherweise war das gar nicht unsere Idee. Noah und ich saßen in der alten Küche bei OMR und Philipp Westermeyer kam auf uns zu und meinte: »Euer beider Leben wird sich bald sehr verändern.« Wir haben uns angeguckt und dachten: »Oh Gott, womit kommt er jetzt schon wieder um die Ecke?« Er hatte zuvor ein Telefonat mit seinem Verleger geführt, der einen Artikel über Noah und »OAWS« gelesen hatte, und kam auf die Idee, ein Aktienbuch zu verlegen.
»Philipp Westermeyer kam auf uns zu und meinte:
›Euer beider Leben wird sich bald sehr verändern.‹«
Florian Adomeit
Wir haben ein paar Gespräche mit ihm geführt, weil wir erst etwas skeptisch waren. Kann man überhaupt im Aktienmarkt ein Buch schreiben, was Mehrwert bringt? Da gibt es Bücher wie Sand am Meer. Wir haben gebrainstormt und gesagt: Wenn wir das machen, wollen wir versuchen, sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene mit dem Buch abzuholen und die Leute mithilfe von Praxisbeispielen an den Kapitalmarkt heranzuführen. Dann haben wir ein Inhaltsverzeichnis erstellt, es mit dem Verlag abgestimmt und immer mehr Bock auf das Projekt bekommen.
Wann war das?
Florian: Ich glaube, wir haben für die gesamte Vorbereitungszeit mehr Zeit gebraucht als fürs eigentliche Schreiben. Der erste Kontakt zwischen Philipp und dem Verleger war im Juni oder Juli 2022.
Noah: Im November 2022 haben wir angefangen zu schreiben. Unser Plan war: Ich schreibe immer morgens zwei Seiten, Flo immer abends zwei Seiten. Am Anfang haben wir überlegt, ob jeder ein Kapitel schreiben sollte. Aber dann wäre noch mehr Abstimmungsarbeit nötig gewesen. Wir haben immer dort weiter geschrieben, wo der andere aufgehört hat, was als Motivation ganz gut war. So sind wir gut durch den Prozess gekommen. Anfang Februar 2023 waren wir dann komplett durch mit dem Buch. Dann hat der Lektor noch mal drüber gelesen und wir haben alle Zahlen gecheckt, was ein Riesenaufwand war.
Wen wollt ihr mit dem Buch erreichen? Wer soll es lesen?
Noah: Es richtet sich an Leute, die sich schon für Börse interessieren und ein Grundinteresse mitbringen – also auch an unsere Podcast-Hörer. Die Folgen sind nur zwölf Minuten lang, gerade diese Grundkonzepte kann man da schwer erklären; was steckt hinter den ganzen Kennzahlen, über die wir immer sprechen? Dafür ist das Buch sehr gut gemacht. Wir beantworten auch folgende Fragen: Wieso sollte man überhaupt investieren? Was ist eine Aktie? Wie funktioniert Börse? Diese Themen haben wir auf den ersten vierzig Seiten bearbeitet. Auch ein kompletter Anfänger kann sich damit einen Überblick verschaffen. Es wird dann aber relativ schnell auch inhaltlich steiler. Aber wenn man es konzentriert durchliest, kommt man gut durch, auch wenn man kein großes Vorwissen hat.
Florian: Die Idee war es, etwas zu schaffen, was genug Fleisch hat, dass auch Leute, die schon viel Wissen über den Bereich haben, noch etwas mitnehmen können. Wir hatten gar keinen Bock, dass jemand sagt: »Ich bin ein totaler Laie, ich kann mit dem Buch gar nichts anfangen.« Diesen Leuten wollen wir die Ausreden aus den Segeln nehmen, damit sie sich nicht rausreden können. Wir fangen wirklich einmal vorne an. Du kriegst alle Grundlagen beigebracht, um es von A bis Z zu verstehen.
Wie habt ihr es neben eurem daily Business geschafft, ein Buch zu schreiben?
Florian: Wir hatten den großen Vorteil, dass wir mit dem täglichen Podcast einen großen Fundus an Storys hatten. In vielen Fällen wussten wir also schon anhand welcher Geschichte wir welches Konzept erklären können, weil wir es schon 300.000 Mal im Podcast gemacht haben. Wir mussten also weniger Zeit mit dem Suchen nach Beispielen verbringen, sondern konnten uns voll darauf konzentrieren, sie noch spannender auszuschmücken und deutlich ausführlicher zu erklären, als wir das im Podcast können. Es war alles eine Frage des Zeitmanagements. Unser Arbeitstag geht durch den Podcast immer recht lang, ich habe abends nach der Arbeit geschrieben. Noah hat sich morgens vor der Arbeit dran gesetzt und seine zwei Seiten geschrieben. So sah jeder Tag aus.
Noah: Es gibt auch einige Storys, zum Beispiel Air Berlin, die wir komplett neu gemacht haben. Das war dann auch im Rechercheprozess deutlich aufwendiger. Für ein paar Storys hat man nur eine halbe Stunde gebraucht. Es gab aber auch Tage, da hat man ein paar Stunden für zwei Seiten gebraucht. Das war recht unterschiedlich.
Florian: Wir hatten tägliche Ziele, aber auch Wochenziele. Es gab Tage, an denen wir die Ziele nicht geschafft haben. Samstags haben wir dann das nachgeholt, was wir in der Woche nicht geschafft haben und auch mal vier, fünf Seiten geschrieben. Da habe ich aber gemerkt, dass das nichts für mich ist. Da setze ich mich lieber um null Uhr hin und schreibe diese zwei Seiten. Diese kleinen Milestones waren so viel wert. Für mich hätte es niemals funktioniert, mich sechs Wochen lang einzuschließen und zwölf Stunden Sessions am Tag zu machen. Ich arbeite lieber nach dem Motto: »Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.«
Wie streng habt ihr euch an die zwei Seiten gehalten? Wart ihr auch mal im Schreibflow oder hattet eine Schreibblockade?
Florian: Wenn es gerade richtig geflutscht ist, haben wir auch mal drei, vier Seiten geschrieben. Es kann auch mal sein, dass man anfängt zu schreiben und nach anderthalb Seiten feststellt, dass das alles scheiße ist. Das Ding war einfach, es durchzuziehen. Gerade wenn man Schreibblockaden hat – egal! Für gewöhnlich ist es dann meistens doch nicht so schlimm wie erwartet. Man muss sich von diesem Perfektionismus frei machen. Es hilft sehr, den »Schriftsteller« von dem »Kritiker« oder »Editor« zu trennen und zu sagen: Ich bin jetzt in der Schreibphase.
Noah: Wenn Flo was geschrieben hat, habe ich dann morgens das, was er geschrieben hat, noch mal überarbeitet und andersherum. So muss man weniger bearbeiten, während man schreibt. Wir wollten uns den Überarbeitungsprozess am Tag selber sparen, weil wir wussten, es kommt ein paar Stunden später jemand und schaut eh noch mal drüber.
»Man muss sich von diesem Perfektionismus frei machen. Es hilft sehr, den ›Schriftsteller‹ von dem ›Kritiker‹ oder ›Editor‹ zu trennen und zu sagen: Ich bin jetzt in der Schreibphase.«
Florian Adomeit
Der Podcast ist ja tagesaktuell. Ist das Buch was, was veralten kann und nicht mehr up to date ist?
Noah: Die Beispiele können auf jeden Fall veralten, aber wir haben an den Geschichten Grundprinzipien erklärt. Wir haben zum Beispiel die Geschichte von Air Berlin erzählt, die schon ein paar Jahre älter ist. Man kann aber immer noch super an den Geschäftszahlen von 2007 erklären, dass eine Firma verschuldet ist. Diese grundlegenden Kennzahlen ändern sich nicht. Es gibt ein ganz bekanntes Börsenbuch »Intelligent investieren«, was immer noch viele lesen. Flo und ich finden es sehr trocken. Aber dort sind Beispiele aus dem Ersten Weltkrieg drin und das lesen immer noch Leute. Diese Grundprinzipien ändern sich nicht. Natürlich könnte man in ein paar Jahren eine Neuauflage mit neuen Beispielen machen. Aber ich glaube, man kann das Buch auch in zehn Jahren noch problemlos lesen.
Florian: Wichtig ist auch, dass wir in dem Buch keine Tipps geben und sagen: Diese Aktie ist gut und diese nicht und so sieht ein perfektes Portfolio aus. Unsere Zielsetzung war es, den Leuten das notwendige Handwerkszeug an die Hand zu geben, damit sie selbst Aktien analysieren können. Das lernt man aber nicht in der Theorie. Wenn du zum allerersten Mal vor einem Geschäftsbericht sitzt, hilft es, gesehen zu haben, wie Leute das gemacht haben. Wir beziehen Stellung zu bestimmten Firmen und erklären kritische Punkte. Da wird sicherlich das eine oder andere nicht perfekt altern. Aber selbst daraus lässt sich eine Lektion ziehen.
Noah: Es sind Börsengeschichten, die immer spannend zu lesen sind. Es geht nicht nur darum, die Kennzahlen trocken zu erklären, sondern um echte Beispiele und das ganze Drumherum, um Leute für Börse zu begeistern.
Das hat ja ganz gut geklappt: Euer Buch ist zum Spiegel-Bestseller geworden. Habt ihr damit gerechnet?
Noah: Es war auf jeden Fall das Ziel, weil Philipp es mit seinem Buch auch geschafft hat. Da mussten wir natürlich auch hin. Man konnte es auch schon vorher etwas abschätzen, weil immer die Wochenverkäufe gerechnet werden. In der ersten Woche bei der Spiegel-Bestsellerliste zählen die Vorbestellungen rein und wir wussten ungefähr, wie viele Vorbestellungen wir hatten. Und wir wussten ungefähr, wie viel wir brauchen, um auf der Liste zu landen. Dass wir in der ersten Woche auf Platz zwei landen, haben wir trotzdem nicht erwartet. Auch, dass wir uns in Woche 2 und 3 so gut in der Liste halten konnten, war eher unerwartet. Irgendwann setzt nämlich im Buchhandel eine eigene Dynamik ein, sodass der Buchhandel Spiegel-Bestseller besser platziert und es noch mehr Leute kaufen. Das pusht einen wieder in die Liste und so weiter.
Florian: Bei mir war es eine Achterbahnfahrt, ob wir es schaffen oder nicht. Im Podcast sieht man ja eine gewisse Sättigung bei Werbung. Wir machen einen Aufruf für die Vorbestellungen, dann hat man am ersten Tag eine super krasse Conversion drauf und wenn man es das vierte Mal sagt, interessiert es eigentlich keinen mehr. Dann habe ich aber festgestellt, dass das bei uns eine andere Dynamik angenommen hat: Nach Tag vier sind die Conversions auf die Werbung nicht weiter runtergegangen. Dann war klar: Wenn das so bleibt, schaffen wir es.
Wie sieht ansonsten das Feedback aus?
Florian: Wir haben sehr gutes Feedback bekommen. Family und Friends sind hyped! Witzigerweise denken die Leute auch Wunder, was es bedeutet, Spiegel-Bestseller zu sein. Die Leute denken, wir hätten eine Million Bücher verkauft. Das ist nicht der Fall. Sachbücher sind doch eher ein kleiner, nischiger Markt. Wir erreichen mit unserem Podcast täglich deutlich mehr Hörer als mit einem Buch, trotzdem zieht das bei den Leuten weniger stark. Ein Buch ist für viele immer noch etwas besonderes: Da hat jemand was geschrieben, was jemand anderes bereit war, zu drucken. Das ist eine witzige Dynamik, die sich da entwickelt hat.
Könntet ihr euch vorstellen, noch weitere Bücher zu schreiben?
Florian: Der Prozess als solches hat Spaß gemacht. Ich war happy, wie schnell wir vorangekommen sind. Trotzdem zählt man wie so ein Knastinsasse die Tage und macht Strichliste, wenn wieder eine Woche geschafft ist. Ich bin happy mit dem Buch, aber habe aktuell nicht den Drang, noch ein weiteres zu schreiben. Ich will nicht ausschließen, dass es noch mal passieren wird, aber aktuell ist der Hunger gestillt.
Noah: Ich glaube, es kommt sehr stark auf das Thema an. Wir waren von der Idee begeistert und überzeugt, dass es so ein Buch geben muss. Bis man das nicht wieder hat, würde ich es auch nicht machen.
Florian: Ja, man braucht eine Message. Wenn ich jetzt noch mal ein Buch schreiben würde, dann müsste es eine spannende Kernthese sein, die wirklich 300 Seiten wert ist und die man nicht in einem Blogpost oder LinkedIn Beitrag runterbrechen kann.
Der Prozess hat mir bestätigt, dass ich niemals ein Buch alleine schreiben würde. Ich fand es unfassbar gut, dass wir es zu zweit geschrieben haben. Noah und ich arbeiten schon lange zusammen und wissen dementsprechend genau, was wer gut kann. Es motiviert extrem, weiter zu schreiben, weil man dem Co-Autor nicht beichten will, dass man nichts zu Papier gebracht hat. Dann schreibt man – egal, wie müde man ist. Diese Motivation alleine aufzubringen, ist schwierig. Ich glaube, ich bräuchte wieder dieses Setup. Wenn ich noch mal ein Buch schreiben würde, dann nur mit Noah.
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