Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
Lead Generierung kann sich schnell zu einer Herausforderung entwickeln, gerade für junge...
Hattet ihr ein Lieblingsfach in der Schule? Ich weiß nur, welches es bei mir definitiv nicht war, und zwar Geschichte. Steinalte Lehrer:innen, die gefühlt selbst die Steinzeit miterlebt haben oder langweilige Diskussionen über verschiedene Epochen haben das ganze für mich nicht besonders attraktiv gemacht. Damals dachte ich mir: Was interessiert mich die Vergangenheit? Heute, gut 15 Jahre später, würde ich die Teenie-Maren gerne fragen, was damals eigentlich bei ihr abging.
Hätte es damals schon interessante Geschichtspodcasts gegeben, hätte ich mich viel lieber mit dem Thema befasst. Die Schüler:innen von heute dürften sich also eigentlich nicht beschweren. Es gibt genug Podcasts, die sich mit geschichtlichen Ereignissen beschäftigen. Der Podcast »HerStory« ist einer davon. Das ist ein Podcast über starke Frauen der Geschichte.
Vor ein paar Wochen habe ich Jasmin Lörchner, der »One Woman Show« hinter »HerStory« für unsere Rubrik »Vom Podcast gelernt« dazu ausgefragt: Wie ist sie auf die Idee gekommen, wer sind ihre Hörer:innen und was hat sie durch die Produktion gelernt?
Im Weekly gibt es eine etwas ungewöhnliche Interview-Rubrik. Für die hat sich meine Kollegin Denise von der Zeitschrift NEON inspirieren lassen (treue Leser:innen wissen natürlich, dass sie früher in der Online-Redaktion von NEON gearbeitet hat). Auf der letzten Seite war immer ein Interview mit einem Promi. Aber nicht mit Frage, Antwort, Frage, Antwort. Sondern die besten Sätze aus dem Interview standen für sich. Die Rubrik hieß »Vom Leben gelernt«. Nur interviewen wir (nicht ausschließlich) Promis, sondern Leute hinter den Podcast-Kulissen, die Learnings aus ihren besonders erfolgreichen oder innovativen Formaten verraten. Jeder Satz soll für sich stehen. Deswegen heißt die Rubrik »Vom Podcast gelernt«.
Jasmin Lörchner, freie Journalistin und Podcast-Hostin
Gelernt vom Podcast »HerStory«
»Mein Motto ist ›Frauen der Geschichte‹. Es geht darum, Frauengeschichte und auch queere Geschichte sichtbar zu machen und den Geschichten, die wir sonst sehr wenig hören, eine Bühne zu geben. Das sind ganz oft Frauen, die geschichtlich Großes geleistet haben.«
»Wenn wir unsere Geschichtsbücher aufschlagen, sehen wir bis heute, dass relativ wenig Frauen darin vorkommen. Wir kennen alle Napoleon und Bismarck, aber uns fehlen einfach die Frauennamen.«
»Der Podcast erscheint alle zwei Wochen. Sobald ich mit einer Folge fertig bin, steige ich in die Produktion der nächsten ein. Ich fange an zu lesen, meistens sind das Monographien oder Biographien. Ich suche nach Aufsätzen, nach Möglichkeit von Historiker:innen, mit denen ich arbeiten kann. Dann schreibe ich das Skript und dann wird aufgenommen.«
»Ich bin Geschichtsjournalistin und falle bei der Recherche oft in ein Rabbit Hole. Ich lese immer viel, viel mehr als es eigentlich sein muss und bin bei den Recherchen häufig auf Geschichten oder Personen gestoßen, bei denen ich dachte: ›Komisch, von denen habe ich irgendwie noch nie gehört. Warum eigentlich?‹ Dann dachte ich, dazu könnte ja mal eine Geschichte schreiben. Dann wuchs dieser Stapel immer mehr. Ich wusste, dass ich das nie alles aufgeschrieben bekomme, wo soll das alles hin?«
»In der Pandemie, in der viele Freiberufler:innen wie ich Sorge hatten, dass sie irgendwann hier sitzen und Däumchen drehen, habe ich mich dem Thema Podcast angenommen. Ich bin Print-Journalistin, Audio war für mich ein neues Medium und hat mich gereizt.«
»Ich habe eine Folge komplett für die Tüte produziert, die werde ich auch nie veröffentlichen (lacht). Das ist mein persönlicher Learning-Prozess, der in der Schublade schlummert. Von da aus hat es sich dann weiterentwickelt und das sehr schnell – zu meiner Überraschung.«
»Am Anfang dachte ich: ›Wer weiß, wer das hört?‹ Ich habe niemandem davon erzählt, sondern es einfach mal raus gestellt in die Welt. Plötzlich hatte ich die ersten sechs Downloads und dachte: ›Wo kommen diese Leute her, wer sind die?‹«
»Ich bin eine One-Woman-Show. Die Hörer:innen, die neu dazukommen, denken meistens, dass da ein Team hinter dem Podcast steht.«
»Ich möchte den Podcast auch weiterhin alleine machen, weil ich gewisse Ansprüche habe, wie ich die Geschichten erzählen will, was ich als Quellenmaterial heranziehe. Ich möchte gern die Hoheit über die Gestaltung des Podcasts behalten und könnte mir höchstens vorstellen, dass ich irgendwann den Schnitt auslagere. Aber auch da trifft man noch journalistische Entscheidungen, deswegen bin ich ein bisschen im Zwiespalt, ob ich das wirklich abgeben würde.«
»Es gibt Momente, in denen ich mir echt ein bisschen den Schweiß von der Stirn wisch, weil es ein bisschen viel ist. Aber die Rückmeldungen, die ich von den Hörer:innen bekomme, sind das, was mich am Ball hält. Ich merke, dass die Leute diese Geschichten total mögen.«
»Ich bekomme wahnsinnig liebe Mails von sehr jungen Hörer:innen. Die jüngste war neulich neun. Das ist etwas, was mich total flasht. Ich habe auch Rentnerinnen, die mir zuhören, was ich großartig finde. Ich habe mal mit einer Schulklasse gesprochen, weil die Lehrerin engagiert war. Das ist das, wofür ich es auch mache. Ich will, dass die Leute ein Bewusstsein dafür bekommen. Wenn mich dann Lehrerinnen ansprechen, springe ich vor Freude in die Luft, weil genau da muss der Podcast hin.«
»Meine Zielgruppe sind alle, die es hören möchten. Ich freue mich über jede und jeden, die den Podcast hören, weil genau darum geht es ja auch – eine gesamtgesellschaftlich Sensibilisierung für das Thema schaffen, weil die Sichtbarkeit einfach immer noch nicht da ist.«
»Ich habe seit der Probefolge im Prinzip in allen Bereichen dazu gelernt, auf die ich heute Wert lege. Zum einen die Quellenlage: wie tief muss die sein, um mir eine volle Folge zu bringen? Ich habe bei meiner Probe-Folge zu einer Frau mit wenig Quellenmaterial recherchiert und dann gemerkt, es reicht einfach nicht, um die Folge rund genug zu machen. Es gab zu viele weiße Stellen in der Biografie, bei denen ich nicht wusste, wie ich die erzählen würde.«
»Ich habe ein bisschen rumprobiert, wo ich aufnehme. Es ist tatsächlich sehr, sehr oft der Kleiderschrank. Es muss ein kleinerer Raum sein, mit möglichst vielen Dingen an den Wänden, wenig Hall.«
»Am Anfang hatte ich ein Skript, das wesentlich mehr ausformuliert war. Mittlerweile mache ich das freier, weil ich es lange genug mache. Man merkt sehr schnell, dass man ins Mikro eine Geschichte ganz anders erzählt, als wenn man sie aufschreibt. Das war für mich als Print-Journalistin ein Learning.«
»Ich hatte den größten Respekt vor dem Schneiden. Es ist ja mehr als nur ein ›Ähm‹ rausschneiden. Da muss ich YouTube für all die Learning-Videos loben, die man sich da reinziehen kann.«
»Für mich war es wahnsinnig klasse, dass es ein Programm wie Audacity gibt, das kostenlos ist. Das erleichtert wahnsinnig viel Hobbypodcaster:innen die Arbeit und ermöglicht den Einstieg ins Podcasten.«
»Ich finde es ganz wichtig, dass es Anlaufstellen für Podcaster:innen gibt, wo die sich Hilfe holen und austauschen können. Am Anfang habe ich oft am Sendegate-Forum angeklopft, als ich ein totaler Newbie war. Gerade wenn man keine professionelle Produktion ist und da kein Studio hinter steht, muss man sich alles selber erarbeiten.«
»Meine größte Angst war, dass die Leute es einfach total scheiße finden. Deswegen habe ich auch niemandem was davon gesagt, weil ich dachte: Ich gebe es erst mal nicht an Freund:innen oder Familie, die mir dann was Nettes sagen, weil sie meine Gefühle nicht verletzen wollen. Ich haue es jetzt raus und gucke was Fremde dazu sagen. Und wenn es bei Fremden gut ankommt, dann nehme ich das mal als Indikator, dass es nicht schlecht ist. Das funktionierte dann auch. Ich lasse das die Leute lieber selber entdecken und wenn es ihnen gefällt, dann freue ich mich.«
»Ich habe zwei Social-Media-Kanäle, Twitter und Instagram, die ich bespiele. Da bin ich auch ganz glücklich, was sich für eine Community entwickelt hat. Darüber wächst die Hörer:innenschaft auch stetig. Und da habe ich natürlich auch die Möglichkeit, Leute zu erreichen, denen ich einfach kleine Geschichts-Häppchen serviere, die vielleicht nicht unbedingt den Podcast hören.«
»Feedback bekomme ich überwiegend auf Instagram und per Email. Die Interaktion mit der Community ist auch genau das, wofür ich’s mache. Das ist die große Freude, die ich mit dem Podcast habe.«
»Der Podcast hat auch ein freiwilliges Abo-Modell. Da unterstützen mich einige Hörer:innen, wofür ich sehr dankbar bin. Das ist für mich so quasi der Ritterschlag, wenn Leute sagen, sie schließen jetzt ein kleines Abo ab.«
»Ich habe zwei Lieblingsfolgen. Die eine ist auch eine Publikums-Lieblingsfolge: Hatschepsut, die Pharaonin in Ägypten. Die Leute haben eine Faszination für Ägypten und beim Einlesen war ich selber auch total fasziniert.«
»Ich habe ein Dokument, in dem ich Namen sammle, die sich entweder für eine Podcast-Folge oder meinen Instagram-Feed eignen. Der Instagram-Feed ist mittlerweile so aufgebaut, dass ich täglich Frauen vorstelle. In der Liste stehen jetzt über 300 Namen. So schnell wird mir noch nicht langweilig.«
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