Deshalb lohnt sich Podcast-Werbung fü...
Lead Generierung kann sich schnell zu einer Herausforderung entwickeln, gerade für junge...
Wenn ich den Namen Boris Becker höre, denke ich in erster Linie an Tennis – und davon habe ich keine Ahnung. Und natürlich habe ich das ganze Steuerhinterziehungsthema der letzten Jahre auch mitbekommen.
Gäbe es doch nur einen Podcast, der mir all das – vom ersten Tennis-Match bis zur Freilassung aus dem Gefängnis – ausführlich erzählen würde … Wisst ihr was? Das gibt es! Der Storytelling Podcast »Unser Boris« erzählt in sechs Folgen die Lebensgeschichte der Tennislegende. Im Podcast kommen Wegbegleiter von Boris Becker zu Wort, wie sein ehemaliger Trainer Günther Bosch, sein früherer David-Cup-Teamkollege Patrik Kühnen sowie Udo Riglewski, sein ständiger Doppelpartner.
Die Idee zu dem Podcast hatte der Journalist und Autor Daniel Müksch. Mit ihm habe ich über die Entstehung des Podcasts gesprochen und er hat mir versichert, dass der Podcast für alle ist – auch für diejenigen, die mit Tennis wenig am Hut haben (also ich). Außerdem gibt er eine Vermutung ab, was Boris Becker selbst von dem Podcast halten könnte. Aber lest selbst …
Worum geht es im Podcast »Unser Boris«? Was erwartet die Hörer*innen?
Daniel: Es geht um das Leben von Boris Becker – in all seinen Höhen und Tiefen. Mir war dabei wichtig, dass wir das ohne jegliche Häme und Zynismus erzählen. Es war ja in den letzten Jahren bei der Person Boris Becker sehr oft der Fall, dass nur noch seine medialen Auftritte, Aussetzer und zum Schluss die Haftstrafe und das Verfahren beleuchtet wurden.
Mit dem Podcast wollen wir den Hörer*innen noch mal zeigen, wie die Faszination um den Sportler Boris Becker überhaupt entstanden ist und was dieser Wahnsinn auch über uns Deutsche und unseren Umgang mit einem solchen Superstar aussagt. Warum gab es da eine Generation, die nachts aufgestanden ist, um sich fünf Stunden Tennismatch anzugucken, obwohl sie eigentlich gar keine Sportfans waren? Wir möchten zeigen, wie es diese Person geschafft hat, eine ganze Nation in ihren Bann zu ziehen. Aber natürlich auch, wie es dieselbe Person geschafft hat, sich selbst in den Abgrund zu stürzen.
Glaubst du, der Podcast holt eher die Leute ab, die sich Mitte der 80er nachts vor den Fernseher gesetzt haben oder eher die, die Boris Becker aus den letzten Jahren von seinen Skandalen kennen?
Daniel: Natürlich hofft man immer, dass man beide abholt und die größtmögliche Schnittmenge an Leuten generieren kann. Bei den Jüngeren ist es wichtig, sie abzuholen und das Phänomen zu erklären und ihnen die Entstehung des Mysteriums Boris Becker vor Augen zu führen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, weil es einfach eine andere Zeit war. Der Podcast soll eine Art Zeitreise sein. Jemand, der das nicht miterlebt hat, soll sich beim Hören in diese Zeit versetzt fühlen. Der Ansatz ist es, dass wir alle abholen.
Also ein Podcast für die ganze Familie.
Daniel: Ja, genau, bestenfalls ist das so. Ich habe vielen älteren Leuten von der Podcast Idee erzählt, die sehr angetan waren und sich gut an die Zeit erinnern konnten. Der Podcast kann auch für diese Leute spannend sein, weil sie wieder in diese Zeit abtauchen können.
Wie ist die Idee zu dem Podcast entstanden?
Daniel: Das ist ein Podcast, der auch meine persönliche Geschichte mit Boris erzählt. Boris ist – ein bisschen pathetisch ausgedrückt – eine Art Lebensthema von mir. Ich habe selber sehr viel Tennis gespielt und auch versucht, Profi zu werden. Ich bin Jahrgang 1980, habe Boris’ Anfangsphase gar nicht so wirklich mitbekommen, aber er war, als ich selber gespielt habe, mit Abstand der größte deutsche Spieler. Ich habe ihn sowohl als Spieler als auch als Fan begleitet und ihn auch früh bereits ein paar Mal getroffen. Bei mir ist es dann mit der eigenen Profikarriere nichts geworden, aber ich habe Boris journalistisch begleitet und den Wahnsinn um ihn herum hautnah mitbekommen. Da habe ich schnell gemerkt, dass viele bei Boris schnell urteilen und ihn komisch, lächerlich oder vielleicht auch super finden.
Aber ich finde, um über ihn urteilen zu können, muss man erstmal ein Gefühl dafür bekommen, was es bedeutet, jeden Tag wie Boris Becker zu leben. Es ist wirklich unglaublich, wenn man sich mit ihm in der Öffentlichkeit bewegt – man merkt sofort, wie sich die Atmosphäre im Raum ändert, sobald er irgendwo auftaucht. Das macht einmal etwas mit den Leuten, aber natürlich auch mit Boris Becker selbst, der das gewohnt ist, seitdem er 16, 17 Jahre alt war. Es war meine große Motivation, das den Hörer*innen nahezubringen. Wir sprechen auch mit den Leuten, die Boris eng und lange begleitet haben. Ich konnte mit Leuten sprechen, die spannende, exklusive und neue Insights erzählt haben, und die helfen, das Phänomen besser erklären zu können.
Wieso eignet sich das Format Podcast da so gut? Du hättest ja auch ein Buch schreiben oder eine Reportage drehen können.
Daniel: Bei Boris gibt es eigentlich kaum ein besseres Medium als Podcast, um diese Emotionen und dieses Gefühl zu transportieren. Das ist bei rein geschriebenen Worten schwierig, so rüberzubringen. Jemand, der Boris Becker 20 Jahre lang begleitet hat, kann in O-Tönen mit seiner Stimme ganz andere Emotionen auslösen, als man das mit geschriebenen Worten schaffen könnte. Ein Podcast eignet sich optimal, um diese emotionale Ebene zu transportieren. Auch bei der Musikauswahl haben wir versucht, die jeweilige Zeit einzufangen.
Wie lange hat die Produktion des Podcasts gedauert?
Daniel: Wir haben ziemlich genau ein Jahr lang daran gearbeitet. Gerade bei so jemandem wie Günther Bosch, Boris’ langjähriger Trainer, war es relativ aufwändig, ihn von dem Podcast zu überzeugen. Er hat in letzter Zeit keine so gute Erfahrung mit den Medien gemacht. Da hat mir mein Buch über Tennis-Superstar Novak Djokovic geholfen. Das hat Bosch gelesen und es hat ihm gefallen. Alleine, um so jemanden zu bekommen, ist schon eine gewisse Zeit notwendig.
Eigentlich wollten wir den Podcast schon früher veröffentlichen, aber es hat sich ja abgezeichnet, dass nochmal etwas Entscheidendes passieren wird, als aus England die ersten Signale kamen, dass er vorzeitig aus der Haft entlassen wird. Da war uns klar, dass das nicht außen vor bleiben kann. Wir haben ja den Anspruch, ein umfängliches Bild von Boris zu zeichnen – da konnte die Freilassung nicht fehlen. Und in unserer Ursprungsversion war er noch in England im Gefängnis. Das können wir mit unserem Anspruch an dieses Projekt nicht vereinbaren.
Ja, stimmt, da wären die Hörer*innen sicher enttäuscht oder überrascht, wenn das nicht thematisiert werden würde. Das ergibt schon Sinn.
Daniel: Seine Abschiebung war ja wirklich überall Thema. Ich habe mich selbst gefragt, wie ich es finden würde, wenn das kein Teil des Podcasts wäre. Überall im Fernsehen hört man davon und dann wird einem im Podcast erzählt, dass er noch im Gefängnis sitzt – ich glaube, das hätte für erhebliches Frustrationspotential bei den Hörer*innen gesorgt.
Hast du Boris Becker selbst auch angefragt für den Podcast oder stand es gar nicht zur Debatte, dass er auch zu Wort kommt?
Daniel: Ja, ich habe ihn über verschiedene Kanäle angefragt. Was ja gar nicht so einfach war, weil er die meiste Zeit in der Entstehungsphase im Gefängnis saß. Aber er hat uns eine Absage erteilt und gesagt, dass er nicht an dem Projekt teilnehmen möchte. Was dem Projekt aber nicht schadet. Wenn man Dokumentationen – egal, bei welchem Medium – mit der jeweiligen Person macht, besteht immer die Gefahr, dass sie zu starken Einfluss nimmt und ihre eigene geschönte Wahrheit sehen will. Die Gefahr haben wir jetzt bei ›Unser Boris‹ nicht. Ich bin gespannt auf die Reaktion von ihm. Es würde mich nicht überraschen, wenn nach den ersten zwei Folgen ein Anruf mit unbekannter Nummer käme. Dann würden wir natürlich sehr gerne mit ihm darüber sprechen.
»Ich bin gespannt auf die Reaktion von Boris selbst. Es würde mich nicht überraschen, wenn nach den ersten zwei Folgen ein Anruf mit unbekannter Nummer käme.«
Daniel Müksch
Kannst du einschätzen, wie er darauf reagieren würde?
Daniel: Grundsätzlich glaube ich – und da bin ich mir recht sicher – dass er es nicht total scheiße finden wird (lacht). Wir haben ja versucht, sein Leben ausgewogen und ihn als diese Größe seiner Sportart darzustellen. Und die ist, meines Erachtens, gigantisch. Da gibt es nicht viele Sportlerinnen und Sportler. Diese Ausnahmeerscheinung habe ich versucht, klar zu machen.
Gibt es Stellen im Podcast, bei denen du denkst, da könnte er nicht so cool drauf reagieren?
Daniel: Dass ich über fünf Stunden mit Günter Bosch, seinem langjährigen Trainer gesprochen habe, wird Boris vielleicht nicht so begeistern. Er erzählt Anekdoten, wie sich Boris als 16-, 17-jähriger verhalten hat und von der Trennung der beiden. Da sind beide sehr unterschiedlicher Meinung. Ich glaube, auch von einigen Wegbegleitern wird Boris sicherlich nicht so begeistert sein, was die von ihm sagen oder wie sie ihn in Erinnerung haben.
Und die ganze Thematik um den Prozess und seine Insolvenz herum wird ihm vielleicht auch nicht gefallen. Aber grundsätzlich glaube ich – und so habe ich Boris auch kennengelernt – dass er schon versucht, das einigermaßen fair zu sehen, dass er dem Podcast an sich wohlgesinnt sein wird. Beim Titel könnte es eng werden, weil er dieses Wort einfach nicht mag. Das weiß ich. ›Unser Boris‹ – er hat immer kundgetan, dass er nicht ›euer‹ Boris ist. Diese Vereinnahmung einer ganzen Nation, einer Person, einem Sportler gegenüber, die der Titel ausdrücken soll, mag er nicht.
In erster Linie ist der Podcast ja für die Hörer*innen und nicht für Boris Becker selbst. Im Endeffekt wird es immer was geben, womit er nicht zufrieden ist.
Daniel: Damit muss er – und auch ich – klarkommen. Wenn man so was macht, dann ist klar, dass man das nicht macht, damit derjenige es super findet. Wenn er es zu gut finden würde, wäre es auch wieder schlecht. Das haben mir auch früher Chefredakteure immer gesagt: Wenn man von den Protagonisten nur auf die Schulter geklopft bekommt, hat man auch etwas falsch gemacht. Es soll ja kein Sprachrohr der PR-Maschinerie Boris Becker sein, sondern ein realistisches Bild abgeben.
»Wenn man von den Protagonisten nur auf die Schulter geklopft bekommt, hat man auch etwas falsch gemacht. Es soll ja kein Sprachrohr der PR-Maschinerie Boris Becker sein, sondern ein realistisches Bild abgeben.«
Daniel Müksch
Kannst du sagen, was für dich bei dem ganzen Podcast die größte Herausforderung war?
Daniel: Die größte Herausforderung war, meine persönliche Geschichte mit Boris zu erzählen, sie aber in der eigenen Rückschau nicht zu stark zu verklären. Glücklicherweise gab es in meiner beruflichen Laufbahn auch Situationen mit ihm, in denen ich den nicht so sympathischen Boris kennengelernt habe. An den musste ich mich immer mal wieder erinnern, um an manchen Stellen nicht zu positiv zu werden. Das Ziel war es, das so hinzubekommen, dass jemand, der kein Tennis-Experte ist, großes Hörvergnügen an dem Podcast hat. Es soll auch für die breite Öffentlichkeit spannend sein. Und ich bin überzeugt, dass wir das geschafft haben.
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