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Der 25. April 1983 ist einer der dunkelsten Tage der deutschen Pressegeschichte: Der »Stern« stellt die Hitler-Tagebücher vor. Wenig später kommt raus, die Bücher sind gefälscht. 35 Jahre danach geht das Magazin einen ungewöhnlichen Weg und rollt den eigenen Skandal in einem Podcast nochmal neu auf: »Faking Hitler«. Darin zu hören gibt es noch nie zuvor veröffentlichte Originaltonbandaufnahmen aus den Achtzigern zwischen dem Journalisten Gerd Heidemann und dem Fälscher Konrad Kujau. Mit »Faking Hitler« setzt der »Stern« zusammen mit Pool Artists, der Produktionsfirma, die den Podcast produziert hat, neue Maßstäbe.
Mittlerweile ist er sogar als Serie verfilmt worden, mit Moritz Bleibtreu und Lars Eidinger in den Hauptrollen. Im Gegensatz zum Podcast hält sich die Serie allerdings nicht komplett an die Realität und fiktionalisiert die Geschichte stark. (Trotzdem beides sehr hörens- und sehenswert!) Anlässlich zum Release gibt es das Interview, das ich Mitte des Jahres mit Isa von Heyl vom »Stern« für unseren Weekly-Newsletter MIXDOWN geführt habe, noch einmal hier auf den Blog. Isa war maßgeblich an dem Projekt »Faking Hitler« beteiligt und wir waren Kolleginnen, als ich beim »Stern« gearbeitet habe.
Im Weekly gibt es eine etwas ungewöhnliche Interview-Rubrik. Für die habe ich mich von der Zeitschrift NEON inspirieren lassen (treue Leser:innen wissen natürlich, dass ich früher in der Online-Redaktion von NEON gearbeitet habe). Auf der letzten Seite war immer ein Interview mit einem Promi. Aber nicht mit Frage, Antwort, Frage Antwort. Sondern die besten Sätze aus dem Interview standen für sich. Die Rubrik hieß »Vom Leben gelernt«. Nur interviewe ich keine Promis sondern Leute hinter den Podcast-Kulissen, die Learnings aus ihren besonders erfolgreichen oder innovativen Formaten verraten. Jeder Satz soll für sich stehen. Deswegen heißt die die Rubrik »Vom Podcast gelernt«.
Isa von Heyl, Leiterin Exzellenz-Projekte beim »Stern«
Gelernt vom Podcast »Faking Hitler«
»Ich war auf der Suche nach den besten Leuten, die einen seriellen Podcast erzählen können, mit den Besonderheiten in der Dramaturgie und Experimentierfreude. Davon gab’s damals nicht viele. Auf eine Empfehlung hin habe ich ›Dunkle Heimat‹ gehört. Danach wusste ich: Ich will die Leute, die das gemacht haben.«
»Mein damaliger Kollege Malte Herwig recherchierte anlässlich des 70. ›Stern‹-Jubiläums über die Hitler Tagebücher. Herr Heidemann zeigte ihm in seinemKellerarchiv die Tonbänder. Als wir da reingehört haben, war uns sofort klar, was für ein Schatz das ist. Wir haben gesagt: Das müssen wir hörbar machen. Lass uns unsere eigene Geschichte als Podcast aufarbeiten!«
»Die Herausforderung war diese Material-Flut. Nilz von Pool Artists und ich haben mehr als 400 Kassetten mit einem rappeligen MP3-Converter monatelang digitalisiert und die Tonbandaufnahmen angehört. Stunden über Stunden. Nilz erzählt gerne, dass er dabei zwischendurch eingeschlummert ist.«
»Schwierig und schön zugleich war, dass wir zum allerersten Mal einen erzählerischen Podcast dieser Größenordnung gemacht haben. Keiner wusste, wie es geht und was es braucht. Wir haben einfach losgelegt.«
»Es hat fast ein Jahr gedauert, bis wir das ganze Projekt gestemmt haben.«
»Nicht. Zu. Viel. Aber die Elemente kunstvoll miteinander verweben. Ganz solide Bausteine machen für mich eine gute Storytelling-Produktion aus. Sich auf das Wesentliche konzentrieren. Tolle Gesprächspartner, die die Geschichte voranbringen. Ein Host mit Personality. Gute Cliffhanger, die auf die nächste Folge zielen, aber auch halten, was sie versprechen.«
»Es ist für mich kein gutes Storytelling, wenn man versucht, den Inhalt, die Gespräche, die Recherche zu übertünchen mit Soundeffekten, schnellen Schnitten oder Collagen. Das lenkt eigentlich immer ab.«
»Ich lechze nach guten neuen Produktionen. Aber wir wissen alle, dass die Gesprächs-Podcasts eben viel einfacher zu produzieren sind. Ich wünsche mir mehr Mut. Und auch mehr Ressourcen.«
»Wir haben nach der ersten Folge sofort sehr viele Reaktionen bekommen und das Medienecho war riesig. Wir brauchten eigentlich gar kein Distributions-Konzept. Bis heute haben wir jeden Monat immer noch viele tausend Hörerinnen und Hörer auf dem Format.«
»Als die UFA gesagt hat, wir verfilmen ›Faking Hitler‹ mit Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu – das war schon ein tolles Gefühl.«
»Wir haben nicht nur eine Geschichte nacherzählt, sondern durch die originalen Tonbandaufnahmen sind die Hörerinnen und Hörer live bei dem Betrug dabei, erleben mit, wie er sich entwickelt. Und wir haben in dem Podcast nicht verurteilt, haben keinen Schuldigen gesucht und die Geschichte nicht reißerisch erzählt. Wir haben nach journalistischen Maßstäben dokumentarisch aufgearbeitet. Ganz ruhig. Und mit den Ergebnissen haben die Hörenden sich selbst ein Urteil bilden können. Ich glaube, das ist eine große Stärke.«
»›Faking Hitler‹ war eins der ersten erzählerischen Formate, die ein Verlag angeboten hat. Ich glaube, dass seitdem viele Verlage – generell Medien – noch mehr Lust bekommen haben, seriell zu erzählen.«
»Unser Kernteam bestand aus etwa sechs Leuten: Redaktion, Produktion und Verifikation. Dazu all die tollen Helfer vom ›Stern‹, vom Verlag und auch von der Bertelsmann Content Alliance.«
»Wir haben schon ein Bedürfnis im Verlag geschaffen. Die Leute wollten mehr davon haben. Das habe ich gelernt. Und dass es dafür Ressourcen braucht. Sowas kann man nicht nebenbei machen. Und sollte man auch nicht.«
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