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Monatlich erklären Constantin Buer und Vincent Kittmann von Podstars by OMR die wichtigsten Entwicklungen im Podcast-Business und ordnen sie ein. In dieser Ausgabe gibt es die Fortsetzung zu den Beobachtungen zur Podcast-Nutzung in Corona-Zeiten und ein kleines Interview-Special mit „Mit Vergnügen“-Gründer Matze Hielscher. Zudem haben Buer und Kittmann die brandneue Podcast-App der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe „FYEO“ unter die Lupe genommen.
Bereits in der letzten Kolumne haben wir über die anhaltende Lust der Hörer auf Podcastinhalte hingewiesen. Logisch, dass sich weitere Player bemühen, diese Beobachtungen nun mit validen Daten zu füttern, so geschehen auf den deutschsprachigen Seiten von Deloitte. Hier fand man heraus, dass die Mediennutzung in Deutschland wenig überraschend aktuell auf einem nie dagewesenen Höchststand ist. Nicht nur wird mehr lineares Fernsehen geschaut und auch die Nutzung von Mediatheken nimmt stark zu, auch die Podcasthörer vertrauen dem Kanal zunehmend als Informationsquelle. Laut Deloitte etablieren sich Podcasts als zusätzlicher Informationskanal und werden von 36 Prozent ihrer Nutzer aktuell häufiger gehört. Bedeutet: Hier sind Konsumenten gemeint, die bereits Podcasts hören. Insgesamt hören demnach circa 41 Prozent der Deutschen regelmäßig Podcasts.
Des Weiteren ist der Studie zu entnehmen, dass 16 Prozent der Befragten während der Covid19-Krise entweder „deutlich mehr“ oder „etwas mehr“ Podcast-Inhalte konsumieren. Mutmaßlich hängt auch diese Entwicklung mit den unzähligen neuen Corona-Podcasts zusammen, allen voran das in der letzten Kolumne besprochene „Coronavirus-Update“ des NDR mit Virologe Christian Drosten. Spannend wird die Entwicklung wohl insbesondere langfristig. Wie viele Konsumenten bleiben der Podcastnutzung treu? Wie nutzen Medienhäuser ihre neu gewonnene Expertise im Bereich der Podcast-Produktion nach der Corona-Krise? Welche Themenbereiche haben nach überstandener Pandemie größeres Gewicht? Wer die Deloitte-Studie ausführlich nachlesen möchte, findet hier den entsprechenden Link zum Download.
Das Thema Reichweite in Krisenzeiten geht natürlich an keinem Podcaster vorbei, so auch nicht an Matze Hielscher, Gründer des digitalen Stadtmagazins „Mit Vergnügen“, der mit „Hotel Matze“ den größten deutschsprachigen Interviewpodcast produziert. In einem kurzen Interview, das Ihr in unserer Audio-Kolumne noch einmal vollständig nachhören könnt, gewährt er Einblicke in die Entwicklung seiner Formate. So gibt es aktuell nicht nur das etablierte „Hotel Matze“, sondern auch den neuen Ableger „Hotel Quarantäne“ auf die Ohren: „Als es mit den ‘Hotel Quarantäne’-Episoden angefangen hat, habe ich festgestellt, dass die regulären ‘Hotel Matze’-Folgen nicht mehr so gut funktioniert haben, wie die davor. Normalerweise hatte ich bis dahin im Schnitt 120.000 Hörer pro Folge, die letzte Folge ‘Hotel Matze’ mit Heiko Maas kam nur auf circa 90.000. Gleichzeitig haben die Quarantäne-Folgen sehr gut funktioniert. Das hat sich seit der letzten Woche nun wieder geändert – es war also ein Wechselspiel.“
Auch in seinem zweiten Format „Familienrat“ geht aktuell kein Weg an Corona-Content vorbei, sonst seien die Reichweiten deutlich schlechter. Außerdem sollten Podcaster genauso feinfühlig sein und das eigene Nutzungsverhalten reflektieren. „Ich denke, dass man in der aktuellen Zeit experimentieren muss. Meine Stimmung ändert sich die ganze Zeit, mal zuversichtlich, mal ängstlich und so ist es da draußen auch. Und ich glaube, so wollen wir auch Medien konsumieren“, erklärt Matze. Seine Beobachtungen hört ihr in vollen Länge in der Audioversion des PodTalk #13.
Zu guter Letzt vergeht ja kaum ein Monat, in dem es keine neuen Apps oder Anbieter von Podcast-Inhalten auf den Markt schaffen. Einen Aufschlag von größerer Dimension dürfte dennoch die am 23. April gelaunchte App „FYEO“ sein, mit der sich Pro Sieben Sat 1 auf dem umkämpften Podcastmarkt durchsetzen möchte. Man hat sich Zeit gelassen in München – revolutionär ist die Idee einer übersichtlichen, schönen und insbesondere praktikablen Podcast-App als Alternative zu den Branchenriesen Apple Podcast und Spotify sicher nicht. Auch das Anbieten von exklusiven Shows hinter einer Paywall von 4,99 Euro pro Monat liegt zumindest in der Theorie nahe. Wir bei Podstars haben die App ausführlich „durchgespielt“: Insbesondere die optische Aufmachung, das Look & Feel, ist vor allem im Vergleich zu so manchen Podcatchern dann doch ein Quantensprung. Ganz besonders hat uns die Wellenform beim Abspielen von Podcastfolgen am rechten Bildschirmrand gefallen – endlich mal was Neues.
Im Bereich der FYEO Originals, also der Eigenproduktionen gehen die Münchner mit insgesamt 18 Shows an den Start – das ist zumindest in Bezug auf den Produktionsaufwand beachtlich. Dieser wird jedoch auf viele Schultern verteilt, viele namhafte deutsche Produktionsfirmen haben bei den Original-Produktionen ihre Finger im Spiel, so auch Podstars mit dem Interviewformat „The Culture Tapes“. Wie so häufig bleibt am Ende die Frage – wer zahlt trotz vielfältigen kostenfreien Angeboten monatlich fünf Euro für Podcasts-Inhalte und ist die Podcastwelt ganz grundsätzlich bereit für eine Paywall?
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